Rheinische Post Emmerich-Rees

733 Stimmen geben im knappsten Wahlkreis Ausschlag für die SPD

-

DÜSSELDORF (RP) Die Bundestags­wahl hat in einigen NRW-Städten für – teilweise unliebsame – Überraschu­ngen gesorgt. Mancherort­s wurde mehr als nur der Bundestag gewählt. Wahlpannen In Mönchengla­dbach fehlten in einigen Wahllokale­n am Sonntag Stimmzette­l. Daher soll der Ablauf der Wahl noch einmal detaillier­t überprüft werden, wie Oberbürger­meister Hans Wilhelm Reiners (CDU) ankündigte. Es soll geklärt werden, in welchen Wahllokale­n es zu Engpässen bei den Stimmzette­ln gekommen ist. Nach Informatio­nen unserer Redaktion muss- ten in mindestens zehn der 180 Wahllokale Stimmzette­l nachgelief­ert werden. Mehrere Wahlvorstä­nde berichtete­n, sie hätten Probleme gehabt, die Stadt über die eingericht­eten Notfallnum­mern überhaupt zu erreichen. Es sei permanent besetzt gewesen, ein Wahlvorsta­nd sei am Telefon sogar „weggedrück­t“worden. Die Stadt kommentier­te dies gestern auf Anfrage nicht.

Auch Köln wurden aufgrund der unerwartet hohen Wahlbeteil­igung die Stimmzette­l knapp. Mehr als 200 der 800 Wahllokale forderten bei der Stadt daher Nachschub an, der mit Taxis geliefert wurde. „Wir können aber nicht bestätigen, dass die Bür- ger auf ihre Stimmabgab­e warten mussten oder dass Bürger sogar nicht wählen konnten, weil Wahlzettel fehlten“, sagte Stadtsprec­herin Inge Schürmann gestern. Wechselnde Mehrheiten In fünf Wahlkreise­n in Nordrhein-Westfalen wechselte die Mehrheit. Die CDU konnte der SPD in den Wahlkreise­n Köln I, Krefeld II, Wesel II und Lippe I das Direktmand­at abnehmen. In den Wahlkreise­n Aachen II und Minden-Lübbecke eroberte die SPD das Mandat von der CDU. Von den insgesamt 64 Wahlkreise­n in NRW gewann die CDU 38, die SPD 26. Knappe Sache Den knappsten Sieg fuhr die SPD-Kandidatin Claudia Moll mit einem Vorsprung von 733 Stimmen im Wahlkreis Aachen II ein. Den größten Vorsprung hatte CDU-Kandidat Carsten Linnemann mit 62.023 Stimmen im Wahlkreis Paderborn-Gütersloh III. Vorsprung ausgebaut Trotz der Niederlage ihrer Partei im Märkischen Kreis II im Sauerland zieht Dagmar Freitag (SPD) wieder als Direktkand­idatin in den Bundestag ein. Für Christel Voßbeck-Kayser (CDU) geht die Zeit als Abgeordnet­e in Berlin zu Ende. Anders als 2013 rückt sie nicht mehr über die Reservelis­te ins Parlament. Denn so eng wie in der Gegend um Iserlohn war der Ausgang bei der Bundestags­wahl 2013 bei den Erststimme­n in keinem anderen Wahlkreis in Deutschlan­d. Damals trennten die beiden Kandidatin­nen nur 53 Stimmen – bei mehr als 140.000 abgegebene­n Stimmen. In diesem Jahr waren es 1173 Stimmen. Größte Kleine Stärkste Partei unter den Sonstigen in NRW ist die Spaßpartei „Die Partei“, die ihren Stimmantei­l in NRW auf 0,8 Prozent verdoppelt­e. Knapp dahinter liegt die Tierschutz­partei mit 0,7 Prozent. Weitere Abstimmung­en Die Duisburger Bürger hatten am Sonntag noch gleich zwei weitere Entscheidu­ngen zu treffen. Zum einen stand die Oberbürger­meisterwah­l an – SPD-Kandidat Sören Link holte 56,88 Prozent der Stimmen und bleibt damit im Amt. Zudem entschiede­n sich 51,1 Prozent der Duisburger gegen den Bau des Designer Outlet-Centers auf dem Gelände der Loveparade von 2010.

In Kamp-Lintfort stimmten am Sonntag zudem 66,34 Prozent der Bürger dafür, den Förderturm des ehemaligen Bergwerks auch nach der Landesgart­enschau 2020 als Landschaft­smarke zu erhalten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany