Weseler Fußball soll sich konzentrieren
Der Sportentwicklungsplan empfiehlt das Auestadion sowie die Anlagen am Molkereiweg und in Büderich/Ginderich als die drei künftigen Zentren für den Fußball in der Stadt. Der Sportausschuss diskutiert am 5. Oktober über den Bericht.
NIEDERRHEIN (R.P.) Mehr als 150 Seiten umfasst der Sportentwicklungsplan für Wesel, der am Donnerstag, 5. Oktober, 16.30 Uhr, in der nächsten Sitzung des Schul- und Sportausschusses vorgestellt wird. Dabei beinhaltet der vom Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS) verfasste Abschlussbericht auch einiges an Konf liktpotenzial.
Denn in Sachen Handlungsempfehlungen bei den Sportplätzen stuft das beauftragte Institut drei Anlagen als besonders wichtig ein: Im Auestadion, am Molkereiweg und in Büderich/Ginderich ist von künftigen Fußballzentren die Rede, deren Dringlichkeit als recht hoch bewertet wird. Die Anlage Nord belegt in dem Ranking hingegen einen hinteren Platz. Der Plan für den Weseler Sport nimmt politische Entscheidungen allerdings nicht vorweg, sondern dient als Grundlage für die Diskussionen in den nächsten Jahren.
Für die Anlagen, die in dem Papier keine ausdrückliche Erwähnung finden, bedeutet dies keineswegs das Aus. Zumal beim SV Bislich derzeit mit dem Bau eines Kunstrasenplatzes Fakten geschaffen und etliche Euro investiert werden. Trotzdem wird die Anlage nicht unter den Empfehlungen aufgeführt. Eine Priorität wird hier also nicht gesehen. Ähnliches trifft auf das Waldstadion in Flüren und das Lippestadion zu. Eine Konzentration des Weseler Fußballs auf diesen drei Anlagen soll es nicht geben. Investitionen beispielsweise in Kunstrasen- felder sind im Wald- und Lippestadion also eher nicht zu erwarten.
Dass es zu viele Fußball-Vereine in Wesel gibt, steht auch bei den meisten Verantwortlichen in den Clubs nicht mehr zur Diskussion. Doch beim Thema Zusammenschluss hört die Einsicht auf. Die an- gestrebten Zentren sollen nun helfen, den Fußball an einigen wenigen Orten zu konzentrieren. Bei den Vereinen SV Büderich und SV Ginderich kann man sich sehr gut vorstellen, eine Anlage gemeinsam zu betreiben. Bei den Sporthallen kommt das Institut zu dem Ergeb- nis, dass die Kapazitäten erhalten, moderat erweitert und qualitativ aufgewertet werden sollten.
Für die Bedarfsanalyse sind Fragebögen zum Sport in Wesel an 10.500 Bürger geschickt worden, 1664 Antworten gingen ein. Zudem beteiligten sich alle Schulen und 74 der 115 Weseler Sportclubs, die 77 Prozent der Vereinsmitglieder repräsentieren, an der Fragebogenaktion. Vier Arbeitssitzungen mit allen betroffenen Vereinen, Verbänden und Institutionen folgten noch, ehe der Abschlussbericht erarbeitet wurde.