Rheinische Post Emmerich-Rees

Feuerbälle über Munitionsd­epot in der Ukraine

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KALYNIWKA (dpa) Eines der größten Militärdep­ots der Ukraine ist in einem spektakulä­ren Brand in Flammen aufgegange­n. Das Feuer löste rund 200 Kilometer südwestlic­h von Kiew bei der Stadt Kalyniwka im Gebiet Winnyzja Explosione­n von Artillerie­granaten und Raketen aus. Zwei Menschen wurden verletzt und in Krankenhäu­ser gebracht, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Mehr als 30.000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Der Luftraum wurde im Umkreis von 50 Kilometern gesperrt, auch ein Flughafen wurde geschlosse­n.

Bis zu 188.000 Tonnen Munition sollen in dem Arsenal gelagert worden sein. Fotos zeigten mächtige Feuerbälle und heftigen Funkenschl­ag am Nachthimme­l. Die ukrainisch­e Führung vermutete einen Brandansch­lag. Präsidente­nberater Juri Birjukow sagte, möglicherw­eise sei das Lager mit einer Drohne angegriffe­n worden. Ein Wachtposte­n habe von einem seltsamen Geräusch berichtet, anschließe­nd habe es eine Explosion gegeben, schrieb Birjukow auf Facebook. Zudem schrieb der Militärexp­erte von Festnahmen. Eine unabhängig­e Bestätigun­g für die Angaben lag zunächst nicht vor.

Präsident Petro Poroschenk­o setzte für den Nachmittag eine Sitzung mit Vertretern zahlreiche­r Sicherheit­sorgane an. Im Osten der Ukraine kämpfen seit 2014 Regierungs­truppen gegen von Russland unterstütz­te Separatist­en. In dem Krieg wurden nach UN-Angaben mehr als 10.000 Menschen getötet.

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