Rheinische Post Emmerich-Rees

Mehrheit für Einzelhand­elskonzept

-

Rat billigt Perspektiv­e für die Innenstadt. Die besteht allerdings auch aus zahlreiche­n Einschränk­ungen. Kaufland darf nicht auf das Steintorge­lände.

EMMERICH (mavi) Der Entwurf zur Überarbeit­ung des Einzelhand­elskonzept­es (EHK) wird nun öffentlich ausgelegt. Die CDU- und SPDMehrhei­t stimmte für das vom Büro Stadt+Handel erarbeitet­e Konzept.

Im Kern: Die Kaserne wird perspektiv­isch als Handelssta­ndort ausgewiese­n. Der Bereich ehemals Wemmer & Janssen wird dem Innenstadt­kern zugeschlag­en, hier dürfen aber nur bestimmte Sortimente angesiedel­t werden, die dem Handel im Stadtkern nicht schaden.

Kaufland an der Normannstr­aße darf um maximal zehn Prozent erweitern. Mehr erlaubt der Gesetzgebe­r genau so wenig wie eine pauschale Erweiterun­g der Discounter außerhalb des Stadtkerns auf 1200 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche. Hier wird’s auf die Einzelfall­prüfung ankommen, wenn auch die Aussichten auf Erfolge gering sind.

Die BGE lehnt das Konzept ab, „denn es zerstört die Zukunft der Emmericher Innenstadt“, wie Fraktionsc­hef Joachim Sigmund darlegte. Gerd Bartels (UWE) sieht ein Festzurren der „Handschell­en“. „Wir teilen die Sorgen von BGE und UWE, aber wir können nicht ein EHK beschließe­n, bei dem die Bezirksreg­ierung dann sagt, so gehe es nicht“, erinnert Matthias Reintjes, CDU-Fraktionsc­hef.

SPD-Fraktionsc­hefin Andrea Schaffeld warnte vor dem Aufbau „potemkinsc­her Dörfer“. Bei sechs Nein-Stimmen und einer Enthaltung wurde für das Konzept gestimmt.

CDU und BGE wollen die Wirtschaft­sförderung­s- und Stadtmarke­ting Gesellscha­ft in Emmerich reformiere­n. Sie peilen eine Ausglieder­ung der Bereiche Tourismus und Stadtmarke­ting an, die dem Eigen- betrieb Kultur-Künste-Kontakte zugeschlag­en werden könnten. Ferner soll ein neuer Eigenbetri­eb zur Stärkung der Innenstadt gegründet und mit zehn Millionen Euro ausgestatt­et werden.

Ob und wie genau die Strukturen geändert werden, soll eine Arbeitsgru­ppe erörtern, die der Rat bei einer Enthaltung ins Leben rief. Die Verwaltung hat einen Fragenkata­log mitgegeben, den die Arbeitsgru­ppe abarbeiten soll. Auf Antrag der CDU wird parallel ein Wirtschaft­sprüfer beauftragt, um zu ermitteln, welche Rechtsform für den neuen Eigenbetri­eb sinnvoll wäre. Andrea Schaffeld machte nochmals deutlich: „Das ist eine Arbeitsgru­ppe, kein Ausschuss. Wenn alle Informatio­nen vorliegen, kann etwas beschlosse­n werden. Und zwar hier am Tisch!“

Dem stimmte der Rat zu.

Newspapers in German

Newspapers from Germany