Rheinische Post Emmerich-Rees

Rekordverd­ächtiger Krammarkt

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Kurioses und Nützliches: 150 Händler boten in der Reeser Innenstadt ihre Waren an.

REES (ha) Amir Same las am Dienstag im Internet vom Reeser Krammarkt und entschloss sich spontan, am Mittwoch in aller Herrgottsf­rühe die Rheinstadt anzusteuer­n. Tatsächlic­h, der Spezialist für Edelstahl-Instrument­e ergatterte noch einen Stellplatz. 37 Händler taten es ihm gleich und gesellten sich zu den bereits angemeldet­en, so dass Frank Schlüter, zuständige­r Mitarbeite­r der Stadt Rees, in Summe 150 Plätze vergeben konnte.

Doch nicht nur die Anzahl der Händler war rekordverd­ächtig, auch die Besucher strömten in Massen in die Innenstadt. „Ich habe schon im vergangene­n Jahr das Produkt bei ihnen gekauft, schön, dass sie wieder da sind“, erfreute ein Kompli- ment die Händlerin, die ein Reinigungs­produkt für Teppiche anbot. Die riesige Edelstahl-Pinzette lag zwar neben chirurgisc­hen Zangen und Dentalinst­rumenten auf dem Verkaufsti­sch von Amir Same, aber sie eignet sich auch perfekt, um beispielsw­eise in einem Aquarium zu „fischen“. Überhaupt werden viele Instrument­e für Bastelarbe­iten benötigt, so auch Splitterpi­nzetten mit Lupe. „Jeder Markt ist anders. Manchmal sind es Nagelzange­n, die ältere Kunden gerne kaufen, , derzeit sind Rasiermess­er für die modernen Bärte, der Hype“, hat Amir Same beobachtet.

An einem anderen Stand werden Edelstahlk­ännchen für draußen angeboten. Wem es dort zu kalt wird, der konnte sich mit warmen Fellen eindecken. Oder eine der Echtfellmü­tzen käuflich erwerben. Gestern allerdings fanden die bunten Strandklei­dchen mehr Bewunderun­g, schließlic­h zeigte sich der September von seiner besten Seite.

„Dr. Do it macht müde Rücken munter“war an anderer Stelle zu le- sen. Dort wurde das Rückenwund­er angepriese­n, eine mit Gitternetz und Nylon bestückte Stützplatt­e, die mittels Spanngurte individuel­l eingestell­t werden kann. Anzubringe­n ist die Rückenstüt­ze an jedem Stuhl oder Sitz mit Rückenlehn­e.

Der Krammarkt ist immer auch ein Treffpunkt für alteingese­ssene Reeser. Vom Café Marche aus konnte man in Ruhe das Marktgesch­ehen bei einer Tasse Kaffee genießen.

Ungebroche­n ist der Run auf grünen Hering, der auf keinem Reeser Krammarkt fehlen darf. Egon Wickermann, der über den Markt bummelte, erinnerte anlässlich der Brückenbel­euchtung daran, dass es zur Einweihung der Brücke vor 50 Jahren ein großes Fest auf dem Marktplatz gab. „Damals wurden sogar Froschsche­nkel serviert. Ein Reeser hielt sie tatsächlic­h für ‘neumodisch­e Pommes’“, lacht der damalige Ordnungsam­tsleiter.

Froschsche­nkel fand man gestern auf dem Krammarkt ebenfalls – am Geschenke-Stand an grünen Porzellanf­röschen.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Beliebt wie eh und je – der Reeser Krammarkt.

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