Rheinische Post Emmerich-Rees

Planung verzögert sich, Anwohner enttäuscht

- VON MARKUS BALSER

B 220: Straßen NRW teilt Anwohnern mit, dass die Planungen für den Lärmschutz zu optimistis­ch eingeschät­zt wurden. Bergmann (CDU) schaltet Verkehrsmi­nister ein. Kommt Schallschu­tz noch in 2018?

BORGHEES Für Helmut Groß und seine Nachbarn entwickelt sich der Fall langsam zu einer unendliche­n Geschichte. Seit Jahren fordern die Anwohner des Zeisigwegs eine Lärmschutz­wand, damit die Dauerbscha­llung durch den zunehmende­n Verkehr auf der B220 reduziert wird. Ein paar Mal schon gab es dafür Zusagen, die dann wieder zurückgeog­en wurden.

Zuletzt, das war im Frühjahr, sah es so aus, als ob eigentlich alles klar wäre. Die Stadt hatte sich an Straßen NRW gewandt und die Aussage erhalten, dass der Lärmschutz im kommenden Jahr gebaut werden soll. Zuvor hätte es noch in diesem Jahr eine Informatio­nsveransta­ltung für die Nachbarsch­aft geben sollen.

Doch jetzt haben die Anwohner ein Schreiben erhalten, dass sie enttäuscht. Denn die Landesbehö­rde hat ihnen darin mitgeteilt, dass „die Termine für die Planung der Lärmschutz­wand zu optimistis­ch“eingeschät­zt wurden. Soll heißen: Die Planungen verzögern sich. Wie Regionalni­ederlassun­gsleiter Christoph Jansen schreibt, sei mittlerwei­le ein (externer) Projektent­wickler damit beauftragt worden, die nächsten Planungssc­hritte durch- zuführen. Erst wenn klar sei, inwieweit die Grundstück­e der Anwohner vom Bau der Lärmschutz­wand betroffen seien, soll es eine Informatio­n der Anwohner geben.

Auf Nachfrage der RP erklärte Jansen, dass es momentan noch keinen Sinn mache, über die Planungen zu sprechen. „Wir wollen den Anwohnern zu jedem Punkt Rede und Antwort stehen. Das können wir aber erst, wenn die Planungen auch komplett abgeschlos­sen sind.“

Die Informatio­n soll auf jeden Fall noch in diesem Jahr stattfinde­n. Einen Termin gibt es jedoch noch nicht. Auch am Ziel, im nächsten Jahr die Arbeiten an der Lärmschutz­wand zu beginnen, hält Straßen NRW fest. „Ob wir damit aber auch im nächsten Jahr fertig werden, kann ich momentan leider noch nicht sagen“, so Jansen weiter zur RP.

Helmut Groß hat sich jetzt erneut an Günther Bergmann gewandt. Der CDU-Landtagsab­geordnete für den Kreis Kleve hatte bereits im Februardie­ses Jahres im Landtag eine so genannte Kleine Anfrage zu dem Thema gestellt. Jetzt hat er sich an seinen Parteikoll­egen Hendrik Wüst, seines Zeichens neuer NRWVerkehr­sminister, gewandt. In dem Schreiben, das der RP vorliegt, kriti- siert Bergmann, dass momentan erneut weder ein Ende der Planung „geschweige denn ein Fertigstel­lungstermi­n“in Sicht sind. Er bittet jetzt Minister Wüst, sich der Sache anzunehmen.

Dass der Schallschu­tz an dieser Stelle tatsächlic­h dringend benötigt wird, bezweifelt im Übrigen niemand: Durch ein entspreche­ndes Gutachten haben es die Anwohner vom Zeisigweg sogar Schwarz auf Weiß, dass ihre Straße einer der größten „Lärmschwer­punkte“im Stadtgebie­t ist.

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