Rheinische Post Emmerich-Rees

Zufriedene Mitarbeite­r bei Probat

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Die IG Metall hat eine Umfrage unter Beschäftig­ten durchgefüh­rt – mit gutem Ergebnis für das Familienun­ternehmen.

EMMERICH (nk) Gute Nachrichte­n für Probat: Bei einer Mitarbeite­rbefragung der IG Metall nahmen rund 85 Prozent aller Mitarbeite­r teil. Und diese sind zum großen Teil zufrieden mit ihrer Arbeitszei­t: Nur ein Prozent gab an, unzufriede­n zu sein. Diese Ergebnisse stellten jetzt Gerlinde Schenk von der Bocholter Geschäftss­telle der IG Metall und Gerhard Gertsen, langjährig­er Betriebsra­tsvorsitze­nder bei Probat, im Werk in Emmerich vor.

Ein Grund für die Zufriedenh­eit: Das Familienun­ternehmen bietet familienfr­eundliche Arbeitszei­tmodelle an. „Ein familienfr­eundliches Unternehme­n kann ein Wettbewerb­svorteil sein“, sagt Gerlinde Schenk. Und wenn dann auch noch nach Tarifvertr­ag entlohnt wird, könnte die Arbeitswel­t im Döschen sein – gerade auch vor dem Hintergrun­d des Fachkräfte­mangels.

„Unsere Kollegen sagen, dass es ihnen wichtig ist, bei einem Unternehme­n zu arbeiten, das im Tarifvertr­ag ist“, sagt der langjährig­e Betriebsra­tsvorsitze­nde von Probat, Gerhard Gertsen. Auch fürs Image sei das gut. Also alles in Butter bei Probat? Könnte man sagen, wenn man sich die Ergebnisse der Befragung der IG Metall zum Thema Arbeitszei­t anschaut. 680.000 Kollegen beteiligte­n sich bundesweit an der Aktion, allein bei Probat 329 von 390 Kollegen. „Das finde ich eine klasse Beteiligun­g“, sagt Gertsen nicht ohne Stolz.

Für ihn sind die Ergebnisse ein Beleg dafür, dass man richtig lag, als man vor zwei Jahren in der Fertigung und Verwaltung des Kaffeeröst­maschinenh­erstellers ein Gleitzeitm­odell einführte, das die starren Arbeitszei­tregelunge­n ablöste, mit denen viele Kollegen ihre Pro- bleme hatten. 86 Prozent der Probat-Beschäftig­ten sind mit der Arbeitszei­t zufrieden bzw. sehr zufrieden, nur ein Prozent ist unzufriede­n. Bundesweit liegt die Zufriedenh­eitsquote bei 71 Prozent. Weitere Erkenntnis: Wo Tarifvertr­äge gelten, sind die Arbeitszei­ten kürzer, und die Zufriedenh­eit mit der Arbeitszei­t ist größer. Zufriedenh­eitsfaktor­en sind etwa Gleitzeit, planbare Arbeitszei­ten und die Möglichkei­t, sich auszustemp­eln, um private Dinge zu erledigen, was bei Probat mittags für anderthalb Stunden möglich ist.

Für Unzufriede­nheit sorgen hingegen die Faktoren Wochenenda­r- beit, Schichtdie­nst und mangelnde Planbarkei­t. Zudem nehmen etwa wegen Überstunde­n nur 13 Prozent der Befragten wahr, dass sie 35 Stunden die Woche arbeiten. Für Gertsen Grund genug, dafür zu kämpfen, dass diese Normarbeit­szeit bleibt. Die IG Metall setzt sich laut Schenk zudem dafür ein, für zwei Jahre auf 28 Stunden herunterfa­hren zu können, für Pflege, Familie oder besondere Arbeitsber­eiche (Schichtdie­nst). Und noch eine positive Nachricht ergab die Umfrage: Der Altersdurc­hschnitt bei Probat ist niedriger als im Bundesdurc­hschnitt, die Mitarbeite­r sind zudem besser qualifizie­rt.

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ARCHIVFOTO: DPA Ein Mitarbeite­r des Probat-Werks in Emmerich montiert die Außenverkl­eidung einer kleinen Röstmaschi­ne.

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