Rheinische Post Emmerich-Rees

Liberale offen für einen Finanzmini­ster der Grünen

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BERLIN (qua) FDP-Chef Christian Lindner hat sich offen dafür gezeigt, dass auch ein Grüner Finanzmini­ster werden könnte. „Es wäre in Ordnung, wenn ein grüner Finanzmini­ster die Mittelschi­cht entlastet und den Soli abschafft, während ein liberaler Umweltmini­ster eine vernünftig­e Energiepol­itik ohne die ökologisch unwirksame­n und unsozialen Subvention­en macht“, sagte Lindner in einem Interview mit der „Bild am Sonntag“. Der FDP-Chef schränkte allerdings zugleich ein, er sehe keinen Grünen, der für diese Politik stehen würde.

Bereits während des Wahlkampfs und auch nach der Wahl hatten führende Liberale direkt oder indirekt Interesse am Finanzmini­sterium bekundet.

Liberale und Grüne verdeutlic­hten am Wochenende erneut, dass sie für Sondierung­sgespräche zu einer Jamaika-Koalition bereitsteh­en. Die Grünen bekräftigt­en dies sogar auf einem kleinen Parteitag in Berlin. Grüne und FDP sind sich Interviews ihrer Spitzen-Politiker zufolge einig, dass sie zunächst jeweils Zweier-Gespräche zwischen Union und FDP, Union und Grünen sowie FDP und Grünen führen wollen.

Allerdings ist die Union noch nicht verhandlun­gsbereit. CDU und CSU wollen sich am kommenden Sonntag treffen, um eine gemeinsame Verhandlun­gslinie zu finden. Mit einem Start der Sondierung­sgespräche ist nach der Wahl in Niedersach­sen am 15. Oktober zu rechnen.

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