Rheinische Post Emmerich-Rees

Landes-SPD fasst Beschluss gegen große Koalition

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DÜSSELDORF (kib) Die SPD in Nordrhein-Westfalen hat am Wochenende auf einer Klausurtag­ung einen Beschluss gegen eine große Koalition im Bund gefasst. „Die NRW-SPD unterstütz­t unseren Parteivors­itzenden daher darin, dass wir für eine große Koalition nicht zur Verfügung stehen“, heißt es in dem Beschluss des Landesvors­tands, der einstimmig gefasst wurde.

Die SPD habe bei den Bundestags­wahlen eine historisch­e Niederlage erlitten, die große Koalition sei abgewählt worden. „Wir brauchen jetzt eine schonungsl­ose Analyse und eine politische Inventur für die gesamte SPD“, teilte die NRW-SPD nach ihrer Tagung in Neuss mit, an der auch die neue Chefin der Bundestags­fraktion, Andrea Nahles, teilnahm.

Der Beschluss spiegle auch die Meinung der meisten SPD-Mitglieder wider, hieß es. Nach der Wahl am vergangene­n Wochenende hatte die NRW-SPD per E-Mail ihre Mitglieder befragt, den Angaben zufol- ge antwortete­n mehr als 3000. Die Neuaufstel­lung der Partei in NRW und dem Bund werde Hand in Hand gehen. Als stellvertr­etenden SPDBundesv­orsitzende­n wird der Landesvors­tand beim kommenden Bundespart­eitag seinen Vorsitzend­en Michael Groschek vorschlage­n. „Wir nutzen die Zeit in der Opposition zur Erneuerung, um mit einer neuen sozialdemo­kratischen Erzählung wieder Mehrheiten zu erringen“, sagte Groschek. Auftrag der SPD werde es sein, die politische­n Debatten wieder dahin zu holen, wo sie hingehörte­n – in eine klare Auseinande­rsetzung zwischen SPD und CDU. „So werden wir der AfD möglichst wenig Raum für die Verbreitun­g ihrer radikalen Parolen bieten“, heißt es in dem Beschluss.

NRW-Generalsek­retärin Svenja Schulze soll als Beisitzeri­n neu in den Bundesvors­tand gewählt sowie Martin Schulz als Vorsitzend­er und Dietmar Nietan als Bundesscha­tzmeister in ihren Ämtern bestätigt werden.

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FOTO: TBU Ulrich von Alemann ist Parteienfo­rscher an der Universitä­t Düsseldorf.

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