Nico Hülkenberg ist frustriert
Motorsport: Beim Großen Preis von Malaysia kann der Emmericher Formel 1-Pilot die gute Ausgangslage nach dem Qualifying nicht in Punkte umsetzen. Am Ende des Rennens belegt Hülkenberg einen enttäuschenden 16. Platz.
EMMERICH Die letzte Ausfahrt in Malaysia war für Nico Hülkenberg ein Schuss in den Ofen. Beim Grand Prix auf dem Sepang International Circuit, der im nächsten Jahr nicht mehr stattfinden wird, landete der Emmericher auf Platz 16.
Das war sein schlechtestes Saisonergebnis – abgesehen von den Ausfällen. Wenn Hülkenberg in sei-
„Es war ein unglaublich enttäuschender
Sonntag“
Nico Hülkenberg
Formel 1-Pilot
ner bisherigen Formel-1-Karrierre die Zielflagge in einem Rennen gesehen hatte, landete er überhaupt nur einmal weiter hinten in der Zeitenliste: Beim Großen Preis der Türkei im Jahr 2010 belegte der damalige Nachwuchsfahrer Platz 17.
„Es war ein unglaublich enttäuschender Sonntag“, fasste der 30Jährige seine Gefühlslage nach dem Rennen zusammen. Die war nach dem Qualifying noch deutlich besser.
Denn überraschenderweise schaffte es der Emmericher Pilot in die dritte Qualifikationsrunde und holte die achtschnellste Zeit. Die schon bei den Übungseinheiten offensichtlichen Defizite am Renault konnte der Fahrer Hülkenberg auf einer schnellen Runde kompensieren. Das funktionierte im Rennen dann nicht mehr.
Allerdings war die gute Ausgangslage in Malaysia nach einem katastrophalen Start auch schnell Geschichte. „Ich habe in Kurve eins ein paar Positionen verloren und von da an waren wir das ganze Rennen im Hintertreffen“, schilderte Hülkenberg. „Es gab einige schwierige Si- tuationen. Ich habe im Verkehr festgehangen und musste zweimal zum Boxenstopp. Ich habe große Risiken genommen, um nach vorne zu kommen. Es ist ärgerlich, dass wir Speed und Potenzial vom Auto nicht zeigen konnten.“Hülkenberg selbst war schon im Rennen merklich gefrustet. Vom Kommandostand gab es die Ansage: „Aufgeben ist keine Option.“
Obwohl Renault bis aufs Qualifying das ganze Wochenende Probleme hatte, hätte der Große Preis von Malaysia eigentlich eine große Chance bedeutet, um für die Kon- strukteurswertung zu punkten. Denn Red Bull ausgestattet mit Renault-Motoren brachte mit dem jungen Niederländer Max Verstappen, der sein zweites Formel 1-Rennen gewann, und Daniel Ricciardo (dritter Platz ) beide Fahrer aufs Podium.
Einen Bruder im Geiste hatte der Emmericher Pilot dann aber doch in Malaysia gefunden. Denn auch Fernando Alonso hatte mit Hülkenbergs Intimfeind, Kevin Magnussen, auf der Strecke eine unliebsame Begegnung. Der zweimalige Weltmeister aus Spanien wollte zu Beginn von Runde 34 den dänischen HaasPiloten überholen. Dabei wurde er von Magnussen über die Randsteine hinaus gedrängt.
Schließlich nützte das unfaire Manöver des Dänen nichts, weil der routinierte Spanier auf der Außenbahn doch vorbeikam. „Was für ein Idiot, Nico Hülkenberg hatte Recht“, motzte Alonso dann aber erstmal lautstark über den Funk in Sepang, ehe er nach dem Rennen nachlegte. „Ein typisches Manöver, das keinem Fahrer etwas bringt. Zum Glück ist noch alles gut gegangen.“