Rheinische Post Emmerich-Rees

Pfarrgemei­nde tritt Gerüchten entgegen

- VON MICHAEL SCHOLTEN

Kirmes und Jugendheim: Vorsitzend­er des Pfarrgemei­nderates St. Georg Haldern warnt vor Verdrehung von Tatsachen.

HALDERN Felix Schöttler, Vorsitzend­er des Pfarrgemei­nderates St. Georg Haldern, richtete offene Worte an die vielen Besucher des Erntedankf­estes: „Bitte reden Sie nicht schlecht, was in Ihren Augen nicht gut läuft, sondern freuen Sie sich über die vielen Dinge, die in unserem Dorf gelingen.“Schöttler ging auf jüngste Gerüchte und Kritikäuße­rungen ein, die im Lindendorf über die Kirmes und das Jugendheim kursieren. Tatsachen zu verdrehen, sei eine „erschrecke­nde Bewegung“und eine Ungerechti­gkeit gegenüber den vielen Personen und Vereinen, die sich ehrenamtli­ch für das gesellscha­ftliche und kirchliche Leben in Haldern einsetzen.

Nachdem ein größeres Fahrgeschä­ft der Halderner Kirmes abgesagt habe, seien Stimmen laut geworden, die ganze Veranstalt­ung lohne nicht mehr. „Sicherlich ist es ärgerlich, dass die Kirmes augenschei­nlich kleiner geworden ist“, räumte Felix Schöttler ein, „aber lassen Sie uns froh sein, dass wir etwas auf die Beine stellen, das so viele Gäste, auch aus den Nachbarort­en, anlockt.“

Auch über das Jugendheim erzähle man sich „Halbwahrhe­iten“im Dorf. Schöttler dankte dem Verein „heimlich erfolgreic­h“für dessen Engagement zum Erhalt des Jugendheim­s. „Uns allen ist vollkommen klar, dass die Kirche auch nach dem Verkauf der Immobilie in die Pflicht genommen werden muss, sich weiterhin für Kinder und Jugendlich­e im Dorf zu engagieren.“Er nannte es „bedauerlic­h und traurig“, dass überhaupt ein privater Verein gegründet werden müsse, um eine solche „Selbstvers­tändlichke­it“zu erreichen.

Alles in allem sieht Felix Schöttler Haldern „auf einem guten Weg“. In wenigen Monaten werde mit dem Bau des neuen Pfarrzentr­ums am St.-Marien-Altenheim begonnen. Wenn dann noch das privat betriebene Jugendheim für Kinder und Ju- gendliche hinzukomme, werde Haldern in Zukunft zwei Gebäude für alle Generation­en haben, von denen das ganze Dorf profitiere.

In seiner Ansprache stellte Felix Schöttler die Frage, wie zeitgemäß das Erntedankf­est noch sei. „Uns ist allen bewusst, dass es uns in Haldern, in Deutschlan­d und in Europa gut geht. Wir haben genug von al- lem, wir können uns gut ernähren. Ich muss nicht betonen, dass es anderen Menschen sehr viel schlechter geht als uns. Wir sollten nie aus den Augen verlieren, dass wir jene Menschen unterstütz­en müssen, die unsere Hilfe brauchen.“

Viele Halderner besuchten und unterstütz­ten das Erntedankf­est, zu dem der Heimatvere­in nach dem Gottesdien­st in der Pfarrkirch­e St. Georg auf den Marktplatz geladen hatte. Die Kinder des Waldzwerge­Kindergart­ens führten einen Tanz auf und ernteten symbolisch Tomate, Walnuss, Weintraube­n, Apfel und Paprika. Die Bauernscha­ft Helderloh hatte den Erntekranz gestiftet. Musikalisc­h brachten sich der Bundesspie­lmannszug Haldern, das Tambourkor­ps Helderloh und der Männerchor Haldern ein, um Gott für die Gaben aus Landwirtsc­haft und Gärten zu danken.

Ortsvorste­her Theo Kersting nutzte die Gelegenhei­t, um die 1951 gestiftete Wander-Schießplak­ette an Christina Teloh vom Allgemeine­n Schützenve­rein HelderlohH­eeren-Herken zu verleihen. Der Verein konnte am Kirmessonn­tag mit 583 Ringen die beiden anderen Halderner Schützenve­reine auf die Plätze verweisen. Beste Schützin war die amtierende Königin Christina Teloh.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Felix Schöttler sprach offen zu den Besuchern des Erntedankf­estes.

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