Rheinische Post Emmerich-Rees

Von der Kaserne zur riesigen Airport City

- VON MARKUS BALSER UND JÜRGEN LOOSEN

RP-Serie: Wirtschaft­sförderung Kreis Kleve ist gemeinsam mit Kommunen auf der Fachmesse Expo Real in München. Der NettPark in Emmerich am Rhein, die Gewerbegeb­iete der Kreisstadt Kleve und 130 Hektar Fläche in Weeze.

KREIS KLEVE Die letzten vier „großflächi­gen Herausford­erungen“, wie es Kreis-Wirtschaft­sförderer HansJosef Kuypers nennt, mit denen die Delegation aus der Region von Mittwoch bis Freitag auf der Gewerbeimm­obilienmes­se Expo Real in München vertreten sein wird, verteilen sich von der rechten Rheinseite über die Kreisstadt bis zum Airport Weeze.

Rechtsrhei­nisch beginnt es mit der leerstehen­den Kaserne: Zu den Filetstück­en auf Emmericher Stadtgebie­t gehört das Gelände der ehe-

Sascha Terörde maligen Moritz-von-Nassau-Kaserne. Dort, wo früher Bundeswehr­pioniere und nach Aufgabe des Standorts Teile der Hochschule Rhein-Waal untergebra­cht waren, ist unter anderem ein Gesundheit­swohnpark geplant. Die Bauarbeite­n haben begonnen. Zudem werden Flächen für den Wohnungsba­u genutzt, so entsteht ein neues Wohnquarti­er.

Aber auch Firmen sollen sich niederlass­en können. Gut zehn Hektar des 326.000 Quadratmet­er großen Geländes sind für die Ansiedlung von Handel, Dienstleis­tung und Gewerbe vorgesehen. Wie Emmerichs Wirtschaft­sförderer Sascha Terörde erläutert, darf sich wegen der Nähe zur Wohnbebauu­ng nur nicht störendes Gewerbe ansiedeln. Also keine Betriebe, deren Produktion Emissionen verursacht. „Ideal ist der Standort für Büros, Lagerhaltu­ng oder Handwerksb­etriebe“, so Terörde. Die Vorteile des Geländes: Es befindet sich direkt an der B220 und somit auch in Nähe zum Autobahnan­schluss der A3. Eine Anbindung an den Emmericher Hafen ist ebenfalls gegeben.

Der NettPark Emmerich ist ein so genannter trimodaler Logistikst­andort, was im Prinzip auch schon die Vorzüge des Areals beschreibt: Die Entfernung zum Em- mericher Container-Hafen beträgt nur 2,8 Kilometer. Noch schneller sind die Verkehrstr­äger Schiene und Autobahn zu erreichen, die jeweils nur 1,8 Kilometer entfernt liegen. Der Abstand zur A3 wird zudem durch einen neuen Autobahnan­schluss verkürzt, der im kommenden Jahr fertig gestellt werden soll. Außerdem bietet die grenznahe Lage kurze Wege nach Arnheim, Rotterdam und in das Ruhrgebiet.

Im NettPark hat sich vor einiger Zeit bereits die Bremer Lagerhaus Gesellscha­ft (BLG) niedergela­ssen, mit einem der größten logistisch­en Standorte am Niederrhei­n. Insgesamt stehen noch 22,5 Hektar Fläche zur Verfügung. Mehr als die Hälfte davon werden von einer Erschließu­ngsgesells­chaft von Sparkasse und Port Emmerich vermarktet. Wie Emmerichs Wirtschaft­sförderer Sascha Terörde erklärt, ist daran gedacht, diese 12,5 Hektar möglichst in einem Stück einem großflächi­gen Logistiker zuzuschlag­en.

Die Kreisstadt Kleve, in München vertreten durch Kämmerer Willibrord Haas und den Chef von Wirt- schaft & Tourismus Joachim Rasch, hat die beiden Industrieg­ebiete Nellenward­gen und Hammscher Hof im Gepäck. Nellenward­gen liegt in direkter Nachbarsch­aft zur Ortschaft Rindern und ist geprägt von mittelstän­dischen Unternehme­n. Branchensc­hwerpunkte sind bislang der Maschinen- und Anlagenbau, der Beton- und Fertigbau sowie der Messebau, die Logistik sowie Großhandel und Dienstleis­tungen. Verfügbar sind noch insgesamt sieben Hektar Gewerbeflä­chen, eine Parzelle umfasst 1,4 Hektar, die andere 5,6 Hektar. In Nachbarsch­aft zur Ortschaft Kellen liegt der Hammsche Hof, übrigens seit dem Jahr 2008 mit Nellenward­gen durch eine Industries­traße verbunden, die auch den Weg zur Autobahn A 3/ Emmerich am Rhein erheblich verkürzt. Die Wirtschaft­sstruktur des Gebiets ist von technikori­entiert produziere­nden Betrieben und Unternehme­n der Logistikbr­anche stark geprägt. Im Zuge des Baus der Industries­traße wurden 30 Hektar neue Gewerbeflä­che entwickelt, davon stehen derzeit noch 14 Hektar zur Verfügung.

Die Airport City Weeze, für die Frank Mülders in Bayern vor Ort ist, ist schlicht gigantisch: 130 Hektar für Handel, Gewerbe und Logistik weist das Expose für die Expo Real aus und erwähnt den eigenen, benachbart­en Verkehrsfl­ughafen, die Nähe zur Autobahn A 57, den Bahnanschl­uss in Weeze sowie die Nachbarsch­aft zu den Häfen an Rhein und Maas.

Auf dem insgesamt 620 Hektar großen Areal rund um den Flughafen ist seit dem Jahr 2003 ein Gewerbegeb­iet mit den Schwerpunk­ten Logistik, Luftfahrt und Freizeit entstanden. Man verfügt über 500 Wohn- und Funktionsg­ebäude, Hallen und asphaltier­te Nutzungsfl­ächen. Für potenziell­e Investoren bieten sich dabei fünf Bereiche mit unterschie­dlichen Nutzungssc­hwerpunkte­n. Durch den direkten Anschluss zum Airport eignen sich die Gebiete naturgemäß besonders für Luftfahrt- und Transporta­ffine Unternehme­n.

„Ideal ist der Standort für Büros, Lagerhaltu­ng

oder Handwerk“

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FOTO (2): WFG Blick auf den Terminal am Airport Weeze, dessen Gelände gigantisch­e 620 Hektar groß ist.

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