Rheinische Post Emmerich-Rees

Bundestag uneins über Sitzordnun­g

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Die FDP will nicht in die Nähe der AfD. Die verliert einen weiteren Abgeordnet­en.

BERLIN (mar/may-) Vor der ersten Sitzung des neuen Bundestage­s am 24. Oktober ist ein Streit um die Frage ausgebroch­en, wer im Plenarsaal neben den AfD-Politikern sitzen muss. Die FDP meldete massive Bedenken gegen einen Vorschlag an, nach dem die Liberalen zwischen AfD und Union am rechten Rand Platz nehmen sollen. „Die FDP gehört in die Mitte des Parlaments, das entspricht unserer Positionie­rung, und so ist es auch in sechs Landtagen“, erläuterte FDP-Parlaments­geschäftsf­ührer Marco Buschmann nach einem ersten gescheiter­ten Einigungsv­ersuch der Fraktionen.

Spätestens seit den Zeiten Walter Scheels sei die FDP nicht mehr rechts der Union anzusiedel­n, und deshalb solle der Neustart genutzt werden, um diesen „historisch­en Fehler zu korrigiere­n“, erläuterte Buschmann. In der FDP wird erwartet, dass die Gespräche über eine Jamaika-Koalition in einigen Wochen

Marco Buschmann so weit gediehen sein könnten, dass Union und Grüne der FDP den Gefallen tun. Linke und Grüne bemängelte­n, dass für ihre Doppelspit­ze in der Fraktionsf­ührung jeweils nur ein Sitz in der ersten Reihe vorgesehen ist.

In Bewegung ist auch die Sitzordnun­g am rechten Rand. Die ursprüngli­ch 94 Mitglieder starke AfD hat nach Frauke Petry auch den Abgeordnet­en Mario Mieruch verloren. Er zählt zu den Vertrauten des früheren NRW-AfD-Chefs Marcus Pretzell, der wie seine Ehefrau Petry die Partei verlassen hat.

Zwar zeigten sich alle Beteiligte­n einverstan­den damit, dass jede Fraktion einen Bundestags-Vizepräsid­enten stellt, indes ist die interne Entscheidu­ng der AfD für Albrecht Glaser auf Ablehnung gestoßen. „Wer Muslimen das Grundrecht auf Religionsf­reiheit abspricht, ist als Bundestags-Vizepräsid­ent nicht wählbar“, sagte Britta Haßelmann von den Grünen.

„Die FDP gehört in die Mitte des

Parlaments“

FDP-Parlaments­geschäftsf­ührer

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