Rheinische Post Emmerich-Rees

Das Wasserwerk: Spannende Sache für Kinder

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Die Stadtwerke luden die Jüngsten zu einer Führung ein. Die Nachfrage war riesig.

EMMERICH (moha) Seit einigen Monaten ist das neue Wasserwerk am Kapellenbe­rger Weg im Betrieb. Seitdem haben es viele Besuchergr­uppen besichtigt, darunter Emmericher und etliche Fachleute, aber auch interessie­rte Leute aus anderen Städten. „Das Wasserwerk hat sich mittlerwei­le zu einem touristisc­hen Highlight entwickelt“, sagte Stadtwerke-Chef Udo Jessner.

Am Dienstag waren dann mal die Kinder dran. Im Rahmen des „Türöffner-Tages“, initiiert durch „Die Sendung mit der Maus“, öffnete das Wasserwerk seine Pforten für jüngere Besucher. Udo Jessner, der zwei Enkelkinde­r hat und somit Erfahrung im Umgang mit den Minis, führte den Nachwuchs selbst durch die neuen Räumlichke­iten des Wasserwerk­es. Der jüngere Enkel Jacob begleitete seinen Opa. „Die Maus ist leider nicht persönlich da, deshalb werde ich heute die Maus sein“, begrüßte Jessner die kleinen Gäste.

„Als wir die Einladung dazu veröffentl­ichten, war die Resonanz sehr groß“, erzählte Sarah Mantwill, zuständig für Presse- und Öffentlich­keitsarbei­t. „Die Nachfrage war so groß, dass wir einigen leider absagen mussten, obwohl wir die Gruppen für die drei Führungen von 15 auf 20 Kinder erhöhten.“Um zehn Uhr begann die erste. Lion Bouwman, sechs Jahre alt, interessie­rte schon länger die Frage, wie das Wasser zuhause in den Wasserhahn kommt. „Wir hörten von dem Wasserwerk­besuch für Kinder und haben uns gleich angemeldet. Das ist eine schöne Sache“, sagte Papa Sascha, der seinen Sohn begleitete. „Das Wasser kommt aus dem Wald dort“, erklärte Jessner. „Dort gibt es sechs 20 Meter tiefe Brunnen, da holen wir das Wasser her. Rund 2,2 Millionen Kubikmeter Wasser werden jährlich in Emmerich verbraucht. Nicht nur von Euch für das Waschen und Zähneputze­n oder zum Blumengieß­en, sondern auch von Firmen wie Katjes, die viel Was- ser für ihre Jogger-Gums brauchen.“Das Wasser aus dem Brunnen sei aber schmutzig und müsse gesäubert werden. Im Absetzbeck­en setzt sich der Schlamm ab. Weiter geht das Wasser durch dicke Rohre in große grüne Tonnen, wo Eisen und Mangan aus dem Wasser geholt werden, und dann zum Flachboden­belüfter, wo die Kohlensäur­e entzogen wird.

„Kalk ist auch noch im Wasser drin“, wusste der zehnjährig­e Jonas Portugall, der während des Rundgangs Fotos machte. „Die kann ich dann zuhause zeigen“, sagte er. Von Udo Jessner erfuhren die Zuhörer, wie der meiste Kalk mithilfe von Sand und Kalkmilch aus dem Wasser entfernt wird. Die übrig gebliebene­n Kalkpellet­s werden mit einem LKW abgefahren, ein Bauer verteilt sie zur Kalkdüngun­g auf seine Äcker. „Dann läuft das Wasser noch einmal durch Filter, da wird das trübe Wasser klar. Pumpen bringen es in Eure Haushalte“, so Jessner. „Wow“staunte ein Junge beim Anblick des 2000 Kubikmeter großen Wasserbeck­ens.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Stadtwerke­chef Udo Jessner führte die Kinder durch das neue Wasserwerk.

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