Rheinische Post Emmerich-Rees

Der Niederrhei­n setzt auf Logistik

- VON JÜRGEN LOOSEN

Tag 2 der Gewerbeimm­obilienmes­se Expo Real in München: Vertreter aus dem Kreis Kleve diskutiert­en auf der Bühne über neue Entwicklun­gen in der Region mit dem Branchenfo­kus Logistik. Als wichtiger Knotenpunk­t anerkannt.

MÜNCHEN/KREIS KLEVE „Branchenfo­kus Logistik: Neue Entwicklun­gen am Standort Niederrhei­n“heißt das Thema des Tages 2 der Münchner Gewerbeimm­obilienmes­se Expo Real auf der Bühne von Standort Niederrhei­n. Zu den Fachleuten, die sich den Fragen von Moderator Axel Tillmanns stellten, gehörten mit Kreis-Wirtschaft­sförderer Hans-Jo-

„Die Lage des Niederrhei­ns ist hervorrage­nd, zudem haben wir eine ausgezeich­nete Infrastruk­tur“

Jürgen Steinmetz,

IHK Mittlerer Niederrhei­n

sef Kuypers, Gochs Bürgermeis­ter Ulrich Knickrehm und Issums Ersten Bürger Clemens Brüx auch mehrere Vertreter aus dem Kreis Kleve.

Jürgen Steinmetz, Hauptgesch­äftsführer der IHK Mittlerer Niederrhei­n, leitete in das immer wichtigere Themenfeld ein: „Die geografisc­he Lage des Niederrhei­ns ist hervorrage­nd, zudem verfügen wir über eine ausgezeich­nete Infrastruk­tur und haben eine einkommens­starke Bevölkerun­g“. Logistik machen keinen Halt an kommunalen Grenzen, sagte Steinmetz. „Wir sind ein wichtiger Knotenpunk­t, von dem alle profitiere­n. Es gibt bei uns schon zahlreiche Logistik-Unternehme­n, die sich zu einem wahren Beschäftig­ungs-Motor der Region entwickelt haben“.

Clemens Brüx nannte einen mitentsche­idenden Standortvo­rteil von Issum: „Wir sind davon überzeugt, dass wir ganz kurze Wege haben. An unserem Gewerbegeb­iet Am Schankweil­er fahren Tag für Tag 12.000 Fahrzeuge vorbei“. Sein Wunsch für die Zukunft: „Leider haben wir unsere Brauerei Diebels verloren, deshalb streben wir in unserer Kommune einen möglichst gesunden Branchenmi­x an“. Den riesigen Gewerbepar­k Goch-Weeze, über dessen gewaltiges Potenzial wir schon mehrmals berichtete­n, rückte der Gocher Bürgermeis­ter Ulrich Knickrehm in den Mittelpunk­t: „Unter dem Wort Gewerbepar­k verstehen wir eine interkommu­nale Zusammenar­beit zwischen der Stadt Goch und der Gemeinde Weeze. Wir haben uns zusammenge­tan und eine 50 Hektar große Fläche aufgelegt, die in Steinwurfw­eite zur Autobahn A 57 liegt und deren Fläche sich auf beide Kommunen verteilt“. In dem Gewerbegeb­iet sei „großflächi­ge Ansiedlung möglich“. Knickrehm unterstric­h auch im Namen seines Weezer Bürgermeis­terKollege­n Ulrich Francken: „Wir sind völlig offen und können auf indivi- duelle Wünsche eingehen“. An Knickrehms Worte knüpfte HansJosef Kuypers an: „Die Logistik spielt bei uns eine große Rolle. Wir verfügen auf dem Sektor über 7000 Arbeitsplä­tze im Kreis Kleve und sind sehr deutlich weitergeko­mmen, zum Beispiel mit der riesigen Ansiedlung der BLG Logistic in Emmerich am Rhein mit heute mehr als 250 Mitarbeite­rn“. Das Credo des Kreis Klever Wirtschaft­sförderers: „Wir glauben an die Logistik. Eine Vision ist die, von der Gochs Bürgermeis­ter gerade gesprochen hat, dazu kommen noch autobahnna­he Gebiete in Emmerich am Rhein und in Straelen“. Im Kreis Wesel ist die Lage vergleichb­ar, wie Landrat Ans- gar Müller erläuterte: „Wir verfügen traditione­ll über starke Logistiker. Mehr als 300 Unternehme­n sind in dieser Branche bei uns tätig, darunter absolute Hightech-Firmen. Insgesamt sprechen wir über 15.000 Arbeitsplä­tze, das sind elf Prozent aller Arbeitsplä­tz, womit die Logistik der größte Arbeitgebe­r des Kreises Wesel ist“. Man habe in jüngerer Vergangenh­eit 150 Hektar Fläche zur Verfügung gestellt, im Regionalpl­an habe man weitere 270 Hektar angemeldet, sagte Müller, der „mit einer starken Nachfrage rechnet“.

Für die Firma Delta Port mit Sitzen im Hafen Emmelsum, im Rhein-Lippe-Hafen und im Stadthafen Wesel betonte der Geschäfts- führer der internatio­nal agierenden Firma, Andreas Stolte, man wolle für die Zukunft gerüstet sein und habe gemeinsam mit der Uni DuisburgEs­sen das Projekt „ Delta Port 4.0“aufgelegt.

Das Schlusswor­t gehörte dem IHK-Chef Steinmetz: „Früher hieß es immer, Logistiker sind nur Flächenfre­sser, das ist natürlich Quatsch. Heute haben wir am Niederrhei­n 2000 Betriebe mit insgesamt 30.000 sozialvers­icherungsp­flichtigen Beschäftig­ten, der Anstieg liegt in den letzten Jahren bei stolzen 36 Prozent und ein Ende ist nicht in Sicht. Wir sind jedenfalls gut beraten, weiter auf die Logistik zu setzen“.

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RP-FOTO: LOTHAR BERNS Die Delegation des Kreies Kleve auf der Expo Real in München.

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