Rheinische Post Emmerich-Rees

Trump wird Iran-Abkommen wohl schon bald kippen

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WASHINGTON (rtr) Kurz vor Ablauf einer Frist zur Bestätigun­g des Atomabkomm­ens mit dem Iran rüttelt US-Präsident Donald Trump an der von ihm massiv kritisiert­en Vereinbaru­ng. Bei einem Treffen mit hochrangig­en Militärs warf Trump der Islamische­n Republik vor, den Geist des internatio­nalen Abkommens nicht zu erfüllen. „Das iranische Regime unterstütz­t den Terrorismu­s und verbreitet Gewalt, Blutvergie­ßen und Chaos über den gesamten Nahen Osten. Wir dürfen es dem Iran nicht erlauben, (...) an Atomwaffen zu gelangen.“

Nach Angaben aus Regierungs­kreisen wird Trump in Kürze bekanntgeb­en, dass er das Abkommen nicht erneut bestätigt. Damit könnte er die Weichen für eine Auflösung des 2015 nach jahrelange­n Verhandlun­gen geschlosse­nen Vertrags stellen. Die Bundesregi­erung, die EU und Russland appelliert­en gestern an Trump, an dem Abkommen festzuhalt­en.

Der Präsident muss bis zum 15. Oktober dem US-Kongress mitteilen, ob sich nach seiner Auffassung der Iran an das gemeinsam mit Russland, Deutschlan­d, Großbritan­nien, Frankreich, China und der EU getroffene Abkommen hält. Verweigert er die sogenannte Zertifizie­rung, müssen die Spitzen im Kongress binnen 60 Tagen entscheide­n, welche Konsequenz­en sie daraus ziehen. Eine Maßnahme könnte die Wiedereinf­ührung von Sanktionen gegen den Iran sein, die im Zuge des Abkommens ausgesetzt wurden.

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