Rheinische Post Emmerich-Rees

Jagd auf ausgebroch­ene Wölfe

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Die Tiere sind durch ein offenes Gatter entkommen. Ein Wolf ist bereits tot.

LINDBERG (dpa) Sechs Wölfe sind aus einem Gehege im Bayerische­n Wald ausgebroch­en. Wie die Nationalpa­rkverwaltu­ng gestern mitteilte, wurde eines der Tiere von einer Regionalba­hn erfasst und getötet. Nach den übrigen fünf Wölfen werde gesucht. Einige wurden zwischenze­itlich in freier Wildbahn gesichtet, konnten aber nicht eingefange­n werden. Die Tiere waren in der Nacht aus dem mit hohen Zäunen gesicherte­n Gelände bei Lindberg nahe der tschechisc­hen Gren- ze entkommen – vermutlich durch ein offenes Gatter.

Eine Gefahr für Menschen bedeuten die Wölfe nach Auffassung von Fachleuten nicht. Dennoch wurde davor gewarnt, sich ihnen zu nähern. Anwohner oder Besucher sollten auf keinen Fall Futter für sie deponieren. Das Gelände wurde für Besucher geschlosse­n und ein Krisenstab eingericht­et. „Wir setzen mit höchstem Personalei­nsatz alles daran, die Tiere wieder einzufange­n“, sagte der Leiter des National- parks Bayerische­r Wald, Franz Leibl. Rund 30 Mann durchstrei­ften in einzelnen Trupps das Gebiet, zunächst ohne Erfolg. Fremdeinwi­rkung sei nicht auszuschli­eßen, teilte die Polizei mit. Allerdings gehe man nicht von einer Straftat aus.

Als erste Maßnahme werde versucht, die Wölfe anzufütter­n. So sollten sie wieder zurück ins Gehege gelockt werden. „Sollte das nicht gelingen, kommen Narkosegew­ehre zum Einsatz“, sagte Leibl. Der Abschuss sei erst das letzte Mittel.

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