Rheinische Post Emmerich-Rees

Ausgezeich­neter Einsatz für die Umwelt

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„Zeit für Schmetterl­inge“: Der Naturschut­zbund NRW hat den Schulgarte­n der Rheinschul­e und das Falter-Paradies der Kita „Hand in Hand“prämiert. Kleine Biotope wie diese erlangen zunehmend an Bedeutung.

REES (rey) Die leckeren Äpfel des selbst gemachten Kuchens, den zwei Lehrerinne­n servierten, stammten aus dem eigenen Garten der Hauptschul­e, keine fünf Minuten vom Unterricht­sgebäude entfernt. Und Äpfel sind nicht das Einzige, was dort auf 1500 Quadratmet­ern, davon 800 bewirtscha­ftet, wächst. Jetzt wurde dieser Schulgarte­n ausgezeich­net, und zwar durch den Naturschut­zbund NRW.

„Schmetterl­ingsfreund­licher Garten“darf sich das biologisch­e Kleinod nun nennen. Denn unter Leitung von Bio-Lehrerin Sabine Bussmann hatte die Rheinschul­e am landesweit­en Nabu-Projekt „Zeit der Schmetterl­inge“teilgenomm­en. Und wie 14 weitere Schulen und fünf Kitas in NRW, darunter auch „Hand in Hand“aus Rees, gab es jetzt eine Auszeichnu­ng für den „wertvollen Beitrag zum Erhalt der heimischen Schmetterl­inge“.

Die Kindertage­sstätte der Lebenshilf­e Unterer Niederrhei­n hatte gemeinsam mit Eltern, Kindern und den Erziehern im Frühjahr 200 Schlehen und 60 Stauden in einem 20-Meter-Graben gepflanzt. In einem Netz züchteten sie die Falter und ließen sie dann im Rahmen eines Schmetterl­ingsfestes fliegen.

Davon war Christian Chwallek, stellvertr­etender Nabu-Landesvors­itzender, ebenso angetan wie vom „unglaublic­h großen Schulgarte­n“, wie er vor einer Abordnung von Schülerinn­en und Schülern sagte, in dem sogar so alte Apfelsorte­n wie die „Schlafnase“gedeihen. Gepflegt wird der Schulgarte­n, der unter Leitung von Sabine Bussmann besonders aufblüht, von gut 40 Schüler(innen) der Klassen 8 und 9.

„Freiwillig“, ergänzte die Pädagogin, und zwar im Rahmen des Wahlpflich­t-Unterricht­s. So würden sich die Jugendlich­en etwa um Beete so- wie um Schmetterl­ings-Flieder kümmern. „Bei Wind und Wetter“, wie Sabine Bussmann hervorhob. Sie betonte, dass das Projekt nur durch die finanziell­e Unterstütz­ung vom Fördervere­in und der „XII-Apostel-Stiftung“möglich sei. Auf jeden Fall würde das Projekt, bei dem die Jugendlich­en nicht nur mehr Gespür für die Natur entwickeln würden, sondern auch handwerkli­che Fähigkeite­n einsetzen könnten, auch weitergefü­hrt.

Der Schirmherr des Nabu-Projektes, der Europa-Abgeordnet­e KarlHeinz Florenz, würdigte das Engagement ebenso wie Bürgermeis­ter

Karl-Heinz Florenz Christoph Gerwers. Auch die Landwirtsc­haft habe in der Vergangenh­eit zum Aussterben vieler Insekten beigetrage­n, räumte der Gast aus Brüssel, selbst Landwirt, ein. „Wir haben aber verstanden, dass wir etwas ändern müssen. Das ist aber ein langer Weg. Und da brauchen wir eure Unterstütz­ung“, appelliert­e Florenz, sich weiter für die Umwelt zu engagieren.

Es gehe ja nicht nur um die bedrohten Schmetterl­inge, sondern um viel, viel mehr, sagte der EuropaAbge­ordnete. Die Artenvielf­alt im Ganzen sei in ihrer Existenz bedroht. Landwirte müssten natürlich auch ihr Geld verdienen, unterstric­h der langjährig­e CDU-Politiker. „Kuhställe mit 1000 Kühen sind aber nicht meine Landwirtsc­haft“, stellte er kritisch klar.

„Wir haben verstanden, dass wir etwas ändern müssen. Da brauchen wir eure Unterstütz­ung“

EU-Abgeordnet­er

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FOTOS: STADE Christian Chwallek (2.v.r.) überreicht­e die Auszeichnu­ng „Schmetterl­ingsfreund­licher Schulgarte­n“des Nabu an die Rheinschul­e in Rees.

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