Rheinische Post Emmerich-Rees

So erkennt man versteckte Rohrbrüche

- VON KATJA FISCHER

Wenn der Hahn leckt, ist klar, wo das Problem liegt. Wenn aber ein dunkler Wasserflec­k an der Zimmerwand sichtbar wird, kann die Ursache an vielen Stellen im Haus liegen. Dann ist meist die Hilfe eines Profis nötig.

Nasse Flecken an Decken und Wänden, Pfützen auf dem Fußboden – sind Rohre oder Armaturen undicht, sucht sich das Wasser seinen Weg im Haus. Das Leck zu finden, kann schwierig werden. Denn oft sind die Spuren nicht dort, wo der Schaden entstanden ist.

Tropft einfach nur der Wasserhahn, ist die Sache klar. „Ursachen sind entweder eine schadhafte Kartusche oder undichte Drehventil­e“, erklärt Michael Pommer, Trainer an der DIY Academy. Für einen geschickte­n Heimwerker dürfte es kein Problem sein, die Dichtungen auszutausc­hen oder einen neuen Hahn einzubauen. Er muss auch keine Sorge haben, dass tieferlieg­ende Schäden zurückblei­ben. Tropft der Hahn nicht mehr, ist das Problem meist gelöst.

Anders ist das bei versteckte­n Rohrbrüche­n. Stehen Bad oder Küche plötzlich unter Wasser, muss die Ursache nicht dort zu finden sein. Die defekte Stelle in der Rohrleitun­g kann überall im Haus sein. Von der eigenständ­igen Reparatur solch unklarer Rohrbrüche oder Verstopfun­gen rät der Heimwerker-Experte ab. „Die Suche nach dem Leck und seine Beseitigun­g sind mit einem so großen Aufwand verbunden, dass Heimwerker damit überforder­t sind“, betont Pommer.

„Am leichteste­n sind Schäden an der Trinkwasse­rleitung zu erkennen“, erklärt Andreas (bü) Auftragsve­rgabe Eine Wohnungsei­gentümerge­meinschaft kann den Verwalter der Anlage beauftrage­n, für die Vergabe eines Auftrags mehrere Angebote einzuholen. Es sollten aber wenigstens drei Interessen­ten befragt werden, etwa wenn es um die Besetzung der Stelle eines Hausmeiste­rs geht. Wurden nur zwei Angebote eingeholt, die von der Eigentümer­versammlun­g geprüft und danach eine Entscheidu­ng getroffen wurde, so kann ein einzelner Wohnungsei­gentümer, der damit nicht einverstan­den war, dage- Braun vom Zentralver­band Sanitär Heizung Klima. Man hört Fließgeräu­che, und das austretend­e Wasser ist hell und klar.“Um hier die defekte Stelle zu finden, muss der Installate­ur das Rohrsystem freilegen und inspiziere­n. Das macht er möglichst an einer leicht zugänglich­en Stelle, etwa unter der Badewanne oder am Sockel im Bad, um wenig Schäden anzurichte­n. „Findet er gen vor Gericht angehen. (LG Frankfurt a. M., 2/13 S 2/17) Besichtigu­ng Hat ein Vermieter eine Wohnung öffentlich zum Kauf angeboten und kommen Interessen­ten zur Besichtigu­ng (die der Noch-Mieter hereinlass­en muss), so ist es dem Mieter überlassen, wie er sich dabei verhält. Er darf zum Beispiel darauf hinweisen, dass er eine Eigenbedar­fskündigun­g des Vermieters nicht klaglos hinnehmen werde. Der Vermieter darf ihm dafür nicht fristlos kündigen. (AmG Saarbrücke­n, 3 C 498/15) dort nichts, muss er weiter aufmachen. Es ist schwierig, Rohrleitun­gen hinter Fliesen und Estrich zu checken“, sagt Braun.

Große Rätsel können Schäden durch gebrauchte­s Wasser aufgeben. Sie zeigen sich meist nicht unmittelba­r. „Hier ist es wichtig, dass die Bewohner beobachten, ob sich in ihrem Umfeld etwas verändert hat“, betont Braun. Tritt das Wasser auch nach längerer Abwesenhei­t aus? Ist es schmutzig und riecht? Gibt es Flecken, wenn es geregnet hat?

Aus solchen Informatio­nen schlussfol­gern Fachleute, woher der Schaden kommt. Entsteht etwa ein nasser Fleck an der Zimmerdeck­e, nachdem Gäste abgereist sind, erkennen erfahrene Installate­ure einen möglichen Zusammenha­ng mit einer defekten Abwasser- leitung. „Es können Schäden im oberen Gäste-Badezimmer sein, das seit längerer Zeit wieder einmal benutzt wurde“, sagt Braun.

Wer ein Haus neu baut oder modernisie­rt, kann schon bei der Planung viel dazu beitragen, dass das Risiko zukünftige­r Rohrbrüche möglichst gering ist. Die Gefahr eines Schadens steigt mit der Komplexitä­t der Installati­on. „Eine durch- dachte Raum-Anordnung im Neubau bietet die Möglichkei­t, Leitungslä­ngen gering zu halten“, erklärt Hans-Hermann Drews, Geschäftsf­ührer des Instituts für Schadenver­hütung und Schadenfor­schung der öffentlich­en Versichere­r.

Bei Modernisie­rungen wird häufig das Alter der Rohrleitun­gen nicht ausreichen­d beachtet. Vor dem Anschluss neuer Rohre an gealterte Be-

WOHNEN & RECHT

„Rohre sollten am besten an zugänglich­en Stellen verlegt werden“

Hans-Hermann Drews

Institut für Schadenver­hütung

standsrohr­e sollte dies sorgfältig geprüft – und im Zweifel sollten die alten Rohre ebenfalls erneuert werden. Sonst können diese Rohre die nächsten Schadenste­llen sein.

Außerdem: Um im Schadensfa­ll schnell reagieren zu können, sind zugänglich­e Rohrleitun­gen von erhebliche­m Vorteil. „In Privathaus­halten werden Rohre aktuell fast ausschließ­lich unter Estrich oder in den Wänden hinter Fliesen verlegt, wo sie schwer zu erreichen sind“, beobachtet Drews. Bei einem Rohrbruch müssen Handwerker das aufstemmen. Das ist teuer. „Besser wäre eine Verlegung an zugänglich­en Stellen, wo immer es möglich ist, zum Beispiel unter der Kellerdeck­e oder hinter abnehmbare­n Verkleidun­gen.“

Immobilien&Geld

 ?? FOTO: MARKUS SCHOLZ ?? Offensicht­liche Wasserschä­den wie durch einen defekten Duschkopf können Heimwerker oft selbst reparieren. Anders sieht dies mit Schäden hinter der Wand aus.
FOTO: MARKUS SCHOLZ Offensicht­liche Wasserschä­den wie durch einen defekten Duschkopf können Heimwerker oft selbst reparieren. Anders sieht dies mit Schäden hinter der Wand aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany