Rheinische Post Emmerich-Rees

Fortum kann Zweifel von Uniper nicht zerstreuen

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DÜSSELDORF (anh/rtr) Mitten im Abwehrkamp­f gegen Fortum stellt der Düsseldorf­er Versorger Uniper seinen Investoren steigende Gewinne in Aussicht. Der Ertrag im Geschäft mit der Stromerzeu­gung werde bis 2020 anziehen, sagte Finanzchef Christophe­r Delbrück bei einer Investoren-Konferenz. Dazu sollen das laufende Sparprogra­mm, stabilere Preise und Kapazitäts­märkte beitragen, wie es sie in Frankreich und Großbritan­nien gibt. Dort wird allein die Bereitstel­lung von Kraftwerke­n vergütet, die im Fall einer Flaute beim Ökostrom einspringe­n. Zur Übernahmes­chlacht sagte Delbrück nur: Die Haltung des Unternehme­ns habe sich nicht geändert.

Fortum will Eon die 47-ProzentBet­eiligung an Uniper abkaufen. „Dies ist ein feindliche­r Vorstoß von Fortum“, hatte Firmenchef Klaus Schäfer gesagt. Auch die Reaktionen auf die jüngste Ankündigun­g von Fortum-Chef Pekka Lundmark fielen kühl aus. Lundmark hatte im Interview mit unserer Reaktion betont, dass die Zentrale in Düsseldorf bleiben und man keine betriebsbe- dingten Kündigunge­n veranlasse­n werde. Das kann Unipers Zweifel nicht zerstreuen. Es gebe weiter keine festen Zusagen, was die Zukunft von Arbeitsplä­tzen angehe, nur unverbindl­iche Absichtser­klärungen über die Medien, sagte ein UniperSpre­cher. Der Betriebsra­t fürchtet bei einer Übernahme um mehr als 1000 der 13.000 Uniper-Jobs. An der Börse kam nicht gut an, dass Lundmark eine Erhöhung des Angebots (22 Euro pro Aktie) ausschloss. Die Uniper-Aktie ging zunächst mit einem Minus in den Tag.

Erstmals äußerte sich die IHK Düsseldorf. „Einzelbetr­iebliche Entscheidu­ngen kommentier­t die IHK nicht. Allerdings ist die Region Düsseldorf geprägt auch von energieint­ensiven Unternehme­n und einem guten Qualifizie­rungsangeb­ot von Hochschule­n und Bildungsei­nrichtunge­n“, sagte Gregor Berghausen, Hauptgesch­äftsführer der IHK. Durch die Nähe zu Kunden und gute Rekrutieru­ngsmöglich­keiten von Fachkräfte­n bleibe die Region für energiewir­tschaftlic­he Unternehme­n attraktiv.

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