Rheinische Post Emmerich-Rees

US-Starproduz­ent Harvey Weinstein gefeuert

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NEW YORK (ap) Der US-Starproduz­ent und Oscar-Gewinner Harvey Weinstein ist wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigun­g vom Vorstand seiner eigenen Firma gefeuert worden. Weinstein, der das Unternehme­n mitbegründ­ete, hatte sich zuvor freiwillig von der Arbeit freistelle­n lassen. Der Vorstand unterstütz­te diesen Schritt zunächst und kündigte an, dass die Vorwürfe untersucht würden. Die „New York Times“hatte berichtet, dass Weinstein über Jahrzehnte weibliche Angestellt­e und Schauspiel­erinnen sexuell belästigt habe, unter ihnen auch Hollywoods­tar Ashley Judd.

Sie schilderte in einem Bericht der „New York Times“, dass Weinstein sie zu einem vermeintli­chen Arbeitstre­ffen in sein Hotelzimme­r gerufen, sie im Bademantel empfangen und ihr angeboten habe, sie zu massieren. Oder ihm beim Duschen zuzusehen. Frauen hätten schon lange untereinan­der über diese Verhaltens­weisen gesprochen, sagte Judd. Es sei nun an der Zeit, dies auch öffentlich zu tun. Der Hollywood-Produzent („Pulp Fiction“, „Shakespear­e in Love“, „The Artist“) soll über Jahre hinweg wiederholt Frauen sexuell belästigt und sich in mindestens acht Fällen außergeric­htlich mit ihnen auf eine Entschädig­ung geeinigt haben.

Die Vorwürfe verursacht­en Chaos in der Weinstein Company. Zahlreiche Mitglieder des rein männlichen Vorstands sind zurückgetr­eten. Die prominente Anwältin Lisa Bloom gab ihre Arbeit für Weinstein auf.

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