Evakuierung von einer Insel am Ende der Welt
Die Insel Tristan da Cunha gilt als entlegenste bewohnte Insel der Welt. Wer sie auf einer Karte sucht, findet sie beinahe exakt in der Mitte des Südatlantiks, etwa 3200 Kilometer vom brasilianischen und 2800 Kilometer vom südafrikanischen Festland entfernt. Eine Nachbarinsel heißt „Inaccessible Island“(unzugängliche Insel), die andere „Nightingale Island“(Nachtigall-Insel). Beide sind unbewohnt. Die nächste bewohnte Insel, St. Helena, die gemeinsam mit Tristan da Cunha einen Teil des britischen Überseegebiets St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha bildet, liegt rund 2400 Kilometer entfernt. Etwa 270 Menschen wohnen aktuell auf dem Eiland. Am 10. Oktober 1961 waren es etwa 300, die von einem Tag auf den anderen ihre Heimat verlassen mussten. Der Vulkan Queen Mary’s Peak war ausgebrochen, Großbritannien ließ die Insel deshalb evakuieren. Die Menschen wurden zunächst nach Nightingale Island gebracht, danach nach Großbritannien. Eine Rückkehr war eigentlich nicht vorgesehen, die Wiederansiedlung galt als zu teuer. Die Bewohner der entlegensten Insel der Welt protestierten, demonstrierten für ihr Recht und gewannen auch die Unterstützung einiger Mitglieder des Unterhauses. Zwei Jahre später hatten sie ihr Ziel erreicht: Sie durften zurückkehren und ihre Hauptstadt Edinburgh of the Seven Seas wiederaufbauen. Fast alle nahmen die Möglichkeit wahr.