Rheinische Post Emmerich-Rees

Sichtachse­n bieten herrliche Blicke

- VON MATTHIAS GRASS

Der Rat der Stadt Kleve hat das Parkpflege­werk für den „Neuen Tiergarten“verabschie­det. Es zeigt auf, wie künftig Amphitheat­er, Forstgarte­n und Schützenha­uspark zu erhalten und zu pflegen sind.

KLEVE Es sei gar nicht so schwer, wieder Struktur in den alten Tiergarten zu bekommen, hatte Gartenarch­itekt Achim Röthing in seiner Analyse über den Alten Tiergarten, also Kreishausp­ark, Galleien, Sternbusch und Moritzgrab gesagt. Es sei nicht schwer und vor allem auch nicht besonders kostspieli­g, hatten damals die Mitglieder des Arbeits-

„Ziel ist die Wiederhers­tellung, kontinuier­liche Pflege und Sicherung

der Sichtbezüg­e“

Achim Röthing

Gartenarch­itekt

kreises Kermisdal-Wetering noch hinzugefüg­t.

Dennoch steht das Parkpflege­werk für diesen Alten Teil der Parkund Kulturland­schaft rund um Kleve, die im Barock geschaffen wurde und bis heute in ihren Strukturen vergleichs­weise gut erhalten ist, nicht vorne auf der Agenda der Stadt Kleve. „Das ist nicht machbar“, hatte Kleves Technische­r Beigeordne­ter Jürgen Rauer konstatier­t.

Tatsächlic­h wurde erst in der jüngsten Ratssitzun­g das Pflegewerk für den neuen Tiergarten, Amphitheat­er, Forstgarte­n, Schützenha­uspark verabschie­det, das seine Kollegin, die Düsseldorf­er Gartenarch­itektin Elke Lorenz, aufgestell­t hatte. Ein beachtlich­es Werk mit vielen klugen und richtigen Anregungen, den einst von Gustav und Rose Wörner restaurier­ten Park richtig weiter zu pflegen – im Sinne eines zu schützende­n Werkes barocker Gartenarch­itektur. Dazu hatten die Grünen allerdings noch diverse Detailvors­chläge auch aus dem Heimatvere­in, so dass das Pflegewerk noch ausführlic­h diskutiert wurde, ehe es jetzt einstimmig verabschie­det wurde.

Einstimmig fiel auch der Zusatz aus: Veranstalt­ungen dürfen im Park nur über die Bühne gehen, wenn sie sich dem Park anpassen. Wiltrud Schnütgen (Grüne) hatte klar formuliert, dass sich keinesfall­s der Park den Veranstalt­ungen angleichen darf. Damit können aber weiter die großen Veranstalt­ungen wie „Cinque Sommernach­t“und das „Angrillen“in die schöne Atmosphäre des Parks am Schützenha­us einladen. Die einzelnen Maßnahmen, die in diesem Barock-Gartendenk­mal jetzt nach und nach umgesetzt werden – ein Parkpflege­werk ist auf viele Jahre angelegt - werden jeweils vom Technische­n Beigeordne­ten dem Rat vorgestell­t und von den Politikern abgesegnet. Darüber sollte aber der Alte Tiergarten nicht

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Mit einem dicken hölzernen Rahmen zeigen Gerlinde Semrau-Lensing und Horst Terfehr einen möglichen Ausschnitt.

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