Rheinische Post Emmerich-Rees

Die Entwicklun­g des Butterprei­ses

- VON THOMAS GRULKE

Das Speisefett kostete zuletzt 70 Prozent mehr als im Vorjahr. Eine größere Milchmenge dürfte für Entspannun­g sorgen.

DÜSSELDORF Deutschlan­ds Verbrauche­r dürfen darauf hoffen, dass der steile Anstieg der Butterprei­se rechtzeiti­g vor der Adventszei­t vorbei ist. Marktbeoba­chter gehen davon aus, dass mit dem Rekordprei­s von zwei Euro für das Butterstüc­k der untersten Preislage der Höhepunkt erreicht ist. Anfang September kostete ein 250-Gramm-Stück Deutsche Markenbutt­er im Einzelhand­el 1,99 Euro.

Der Preis ist im vergangene­n Monat so stark geklettert wie seit rund 26 Jahren nicht mehr. Das Speisefett kostete gut 70 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie das Statistisc­he Bundesamt mitteilte. Das sei der stärkste Anstieg in einem Einzelmona­t seit 1991 gewesen, erklärten die Statistike­r. Auch Sahne, Milch und Quark wurden in diesem Jahr bisher um etwa 30 Prozent teurer, Käse und Joghurt kosteten ebenfalls mehr als 2016. „Der Hauptgrund für den Preisansti­eg war die ziemlich verhaltene Milchanlie­ferung ab Mitte des vergangene­n Jahres, zudem war der Fettgehalt niedriger“, sagte ein Sprecher des Bundesverb­andes Deutscher Milchviehh­alter (BDM).

Doch nun gehen Experten von sinkenden Preisen aus. Weil derzeit mehr Milch als vor einem Jahr zur Verfügung steht und die Verbrauche­r bereits mit einer spürbaren Zurückhalt­ung auf die gestiegene­n Ladenpreis­e reagiert haben, erwarten Marktbeoba­chter eine Entspannun­g an der Preisfront. Derzeit liegt die Milchmenge in Deutschlan­d laut BDM drei Prozent über dem Vorjahress­tand. Fallende Preise wären somit keine Überraschu­ng. „Wir haben den Höhepunkt überschrit­ten, die Preise gehen zurück“, sagt der BDM-Sprecher, der sich allerdings um die Milchviehh­alter sorgt: „Wenn die Preise wieder bröckeln, wird es für viele Betriebe, die die jüngste Krise gerade so überstande­n haben, eng.“

Auf die Preise für Lebkuchen und anderes Weihnachts­gebäck hatte der Preisansti­eg der vergangene­n Monate bisher noch keinen Einf luss: Die Lebensmitt­eldiscount­er sind laut Marktbeoba­chtern mit denselben Preisen wie im Vorjahr in die Saison gestartet. Von massiver Verteuerun­g sei dort bislang noch nichts zu spüren, heißt es bei Analysten.

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