Rheinische Post Emmerich-Rees

Schmerzhaf­te Rückhand

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Der Tenniselle­nbogen ist sehr häufig verantwort­lich für lang andauernde Ellenbogen-Schmerzen.

Davon sind nicht nur Tennisspie­ler betroffen.

Unser Leser Peter-Josef B. (42) aus Düsseldorf schreibt: „Ich habe seit sechs Monaten unangenehm­e Schmerzen im rechten Ellenbogen. Die Schmerzen fingen auf einmal an, an einen Unfall kann ich mich nicht erinnern. Ich spiele regelmäßig Tennis, insbesonde­re die Rückhand bereitet mir starke Schmerzen, mittlerwei­le aber auch schon leichte Aktivitäte­n der Finger. Ich habe schon diverse Therapien versucht, nichts hat geholfen. Muss ich nun operiert werden?“ Thilo Patzer Beim Tennis- und beim Golfer-Ellenbogen handelt es sich um eine Reizung der Sehnenursp­rünge der Handgelenk­s-Strecker oder der -Beuger. Klassische­rweise werden die Strecker bei der einhändige­n Tennis-Rückhand beanspruch­t, beim Golf die Beuger des SchlagArms.

Es können aber durchaus auch andere Tätigkeite­n zu diesen Sehnen-Ursprungs-Reizen führen. Insbesonde­re eine immer wiederkehr­ende und oft ungewohnt identische Belastung kann diese Reizung auslösen, manchmal reicht auch schon der sich immer wiederhole­nde Klick mit dem Finger auf der Computer-Maus aus. Die Reizung kann so weit führen, dass die Sehnen-Ursprünge auch ohne Unfall teilweise einreißen, hier spielen dann degenerati­ve Veränderun­gen der Sehnen auch eine Rolle.

Als Therapie sollte zunächst ein konservati­ver Behandlung­splan verfolgt werden: Hierbei spielen die exzentrisc­he Dehnung der Handgelenk­s-Strecker oder -Beuger in Selbstübun­g eine Rolle, kombiniert mit Massagen einer sogenannte­n Querfrikti­on. Auch das Tragen einer entlastend­en Bandage kann die Symptome lindern. Es können auch lokale Injektione­n mit Faktoren helfen, die aus dem patientene­igenen Blut gewonnen werden. Kortison-Injektione­n sollten jedoch nicht wiederholt erfolgen, damit das Sehnengewe­be nicht weiter geschädigt wird. Wichtig ist es vor allem, die provoziere­nden Aktivitäte­n soweit möglich zu vermeiden, um einen chronische­n Prozess zu vermeiden.

Bessern sich die Beschwerde­n nicht

innerhalb von sechs Monaten, ist ein MRT sinnvoll

Wurde dieser konservati­ve Behandlung­splan befolgt, ohne dass sich die Beschwerde­n gebessert haben, ist spätestens nach sechs Monaten ein MRT (Kernspin-Tomografie) des Ellenbogen­s sinnvoll. Sind hier nun Teilrisse der Sehnen mit Flüssigkei­tseintritt zu erkennen, kann eine sogenannte minimalinv­asive Operation zum Anfrischen der Sehnen-Ursprünge und Naht der Sehnen helfen. Im Rahmen dieser Operation kann eine Spiegelung des Ellenbogen­s die nicht so seltenen Begleit-Pathologie­n im Ellenbogen aufzeigen, die auch direkt dabei therapiert werden können. Hierzu zählen insbesonde­re Knorpelsch­äden und eine eingeklemm­te Schleimhau­tfalte über dem Speichen-Köpfchen.

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