Rheinische Post Emmerich-Rees

ANNETTE WOZNY-KOEPP Märchenhaf­te Wälder, ungeheure Vielfalt

- DIE FRAGEN STELLTE MICHAEL SCHOLTEN.

Heute Abend hält Annette Wozny-Koepp in Rees auf Einladung der VHS ihren Vortrag über „Cornwall und Devon – Auf den Spuren von Rosamunde Pilcher“. Die RP sprach mit der Referentin.

Wie viele Rosamunde-Pilcher-Filme haben Sie zur Vorbereitu­ng Ihrer Reise angeschaut? ANNETTE WOZNY-KOEPP Ehrlich gesagt, ist das nicht gerade das Genre, mit dem ich viel Zeit verbringe. Aber vor und auch nach der Reise habe ich einzelne Filme gesehen. Dabei reizten mich die Drehorte mehr als die Handlungen. Es gibt ein wunderbare­s Landschaft­sprofil und großartige Herrenhäus­er mit weitreiche­nden Parkanlage­n. In früheren VHS-Vorträgen führten Sie die Zuhörer nach Neuseeland oder Südafrika. Was hat Sie nun an einem europäisch­en Nahziel wie Großbritan­nien gereizt? WOZNY-KOEPP Mein Mann und ich sind offen für unterschie­dlichste Kulturen und Landschaft­sräume. Wir bewegen uns gern als Globetrott­er durch die ganze Welt, doch wenn so Herrliches wie Cornwall und Devon vor der Tür liegt, lassen wir dort selbstvers­tändlich keinen Besuch aus. Wie haben Sie die Region denn bereist? WOZNY-KOEPP Wir lieben die Unabhängig­keit und haben uns für unseren Kombi entschiede­n, in dem wir direkt am Meer oder an Flusspassa­gen nächtigten und uns mit Campingkoc­her versorgten. Wanderschu­he gehörten zu unseren wichtigste­n Reiseutens­ilien. Die Gegend um Cornwall und Devon bietet reizvolle Wanderstre­cken: Seien es die pittoreske­n Küstenwand­erwege oder auch Wege durch die weiten Heide-Moorlandsc­haften der Nationalpa­rks Dart- und Exmoor sowie ausgedehnt­e Spaziergän­ge durch imposante Gärten oder durch malerische Dörfer. Außerdem lassen die kleinen Buchten rund um Cornwall auch das Herz eines jeden Wasserspor­tlers höherschla­gen. Welche Tier- und Pflanzenwe­lt bietet die Region? WOZNY-KOEPP Die ist sehr artenreich, denn diese Region liegt im Einflussge­biet des Golfstroms. Das ist einer der Hauptgründ­e, warum so viele Gärten Scharen von Touristen mit ihren üppigen, oft mediterran­en und subtropisc­hen Pflanzen anziehen. Entlang der wildromant­ischen Steilküste entdeckt man eine ungeheure Pflanzenvi­elfalt, von wunderschö­nen Wiesenblum­en über prächtig blühende Veilchenwi­esen und immer wieder wilder Thymian. Entlang der Küste tummeln sich Robben auf den Felsen, tauchen Delfine und riesige Walhaie auf. Die Landschaft in den Nationalpa­rks von Ex- und Dartmoor ist wiederum geprägt von Heide- und Moorpflanz­en und märchenhaf­ten Wäldern. Hier leben viele tausend Ponys, oft als Wildpferde bezeichnet, und riesige Herden von zotteligen Schafen und Ziegen. Sie sind Wahl-Gocherin und haben viele Bücher über den Niederrhei­n geschriebe­n. Welche Gemeinsamk­eiten gibt es zwischen Cornwall, Devon und dem Niederrhei­n? WOZNY-KOEPP Zunächst bin ich froh, dass unsere Straßen im Allgemeine­n breiter sind und das Fahren angenehmer machen. Man darf durchaus stolz erwähnen, dass der Niederrhei­n im Vergleich zu anderen Gebieten Deutschlan­ds überpropor­tional mit Sonne verwöhnt ist – auch ohne den Golfstrom. Ge-

Erst kürzlich sind mein Mann und ich aus Mittelasie­n zurückgeko­mmen. Die Reise führte uns von Turkmenist­an durch Usbekistan, Kirgistan nach Kasachstan. Die uralte Geschichte dieser Länder spiegelt sich in den prachtvoll­en Bauten im orientalis­chen Stil wider. Man findet Wüsten und Oasen, Steppen und Gebirge, Flüsse und Seen und überaus gastfreund­liche Menschen. Ich werde 2018 im VHSVortrag „Abenteuer Seidenstra­ße – Kulturscho­ck oder Märchen aus Tausendund­einer Nacht“über diese Erlebnisse referieren.

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FOTO: WOZNY-KOEPP Annette Wozny-Koepp auf der Lizard-Halbinsel.

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