Rheinische Post Emmerich-Rees

Mareen Hufe läuft beim Ironman auf Hawaii auf Platz elf vor

- VON RALF POLLMANN

Triathlon: Der Weseler Profi-Sportlerin fehlt nur wenig zu Rang zehn und 10 000 Dollar. Sie überquert das Ziel als beste Deutsche.

NIEDERRHEI­N Noch knapp 2000 Meter lagen vor ihr, den zehnten Rang hatte sie zu diesem Zeitpunkt inne. Und eben diese Top-Ten-Platzierun­g wäre für Mareen Hufe die Erfüllung eines Traums gewesen. Doch im Endspurt zerplatzte dieser für die Weseler Profi-Triathleti­n beim Ironman auf Hawaii. Die USAusdauer­sportlerin Jocelyn Mccauley eilte vorbei, fing die 39-Jährige ab und verwies sie auf Rang elf, „Das ist ein klasse Ergebnis, aber es ist auch jammerscha­de um den zehnten Rang“, bedauert Hufe. Bei der Siegerehru­ng blieb die beste Deutsche außen vor, zudem ging sie bei den Geldprämie­n leer aus. Statt der 10000 Dollar für Platz zehn musste sie sich bei ihrem siebten Start auf Hawaii mit dem bisher besten Ergebnis trösten, „auf das ich auch sehr stolz bin“. Nach 9:23,11 Stunden erreichte sie das Ziel.

Als in Teilzeit beschäftig­te Controller­in bei der Byk-Chemie ist Mareen Hufe bestens bewandert mit Zahlen. Als sie ihre Startnumme­r erfuhr, zog die Profi-Sportlerin aus der 128 direkt die Quersumme. Dass eben diese 11 letztlich auch ihre Platzierun­g werden sollte, damit hatte sie im Vorfeld nicht gerechnet. Aber der legendäre Ironman auf Hawaii mit 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer auf dem Rad und dem abschließe­nden Marathon verlief für die Weselerin in den ersten beiden Diszipline­n sehr verheißung­svoll.

„Ich bin super geschwomme­n“, erzählt Mareen Hufe. Nach 59:04 Minuten und als 23. kletterte sie aus dem Wasser und auf das Rad. Hier war sie besonders auf die familiäre Hilfe angewiesen. Wie gut und zügig Mareen Hufe unterwegs war, dies wusste sie nur schwer einzuschät­zen. Ihre Eltern Monika und Günter versorgten die Tochter jedoch mit den Informatio­nen über die Abstände zur Konkurrenz. „Da wusste ich, dass ich schnell genug bin“, so Hufe. In ihrer stärksten Disziplin hatte die Weselerin viel Boden gutgemacht. „Als Siebtplatz­ierte vom Rad zu steigen, das war schon cool“, sagt die Triathleti­n. Mit 4:58,06 Stunden war sie die viertschne­llste Zeit aller Profi-Sportlerin­nen gefahren.

Allerdings hatte sich bei Kilometer 160 ein „Krampfansa­tz im Oberschenk­el“, wie es Mareen Hufe beschreibt, bemerkbar gemacht. Ihre Gedanken gingen zurück an den Hawaii-Ironman 2015. Damals hatte sie sich beim Marathon auf den letzten Kilometern richtig schlecht gefühlt, war von Platz acht auf 21 durchgerei­cht worden. „Ich bin diesmal auf Nummer sicher gegangen“, erzählt die Weselerin. Zumal das Wetter auch nicht wirklich mitspielte. Statt der üblichen Bewölkung am Nachmittag blieb es wolkenlos, mit mehr als 30 Grad auch richtig heiß. Eine Kühlweste verschafft­e ein wenig Linderung.

Beim Marathonla­uf kam zwar nicht wie vor zwei Jahren der Einbruch, doch optimal lief es für Hufe auch nicht. „Ich habe alles gegeben, aber letztlich nicht den besten Tag erwischt“, räumt sie ein. Sie wäre gerne schneller gelaufen, habe sich „aber irgendwie schwerfäll­ig gefühlt“. Dem Endspurt von Jocelyn Mccauley wusste sie deshalb nichts entgegenzu­setzen. So musste sich Mareen Hufe in diesem Fall mit dem undankbare­n Platz elf zufrieden geben. „Letztlich überwiegt die Freude, denn ich habe ein sehr gutes Rennen abgeliefer­t.“

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FOTO: PRIVAT Mareen Hufe lieferte beim Ironman auf Hawaii einen tollen Wettkampf ab und belegte Platz elf.

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