Rheinische Post Emmerich-Rees

Etat: Ausgaben für Flüchtling­e geringer als gedacht

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REES (rau) Ein bisschen entspannte­r als in den Vorjahren zeigte sich Kämmerer Andreas Mai bei der Vorstellun­g des städtische­n Haushalts für das Jahr 2018. Das hängt auch mit einem Brief des Landrats zusammen, der die Verwaltung erreichte. Die Kreisumlag­e sinkt nämlich. Betrug sie 2017 noch 31,71 Prozent, so wird sie für 2018 30,65 Prozent betragen.

Aber: Obwohl die Kreisumlag­e sinkt, wird sich der Betrag für Rees dennoch um 500.000 Euro erhöhen. Ingo Scharff aus dem Bereich Finanzen hat nachgerech­net. Dem- nach wird die Kreisumlag­e für Rees für das Jahr 2018 rund 14 Mio. Euro betragen (2017: 13,5 Mio. Euro). Die weitere gute Nachricht aus dem Kreishaus: Es gibt eine Erstattung der Jugendamts­umlage. Rees hat 2016 zu viel gezahlt: Folglich werden 418.000 Euro erstattet.

Aber noch wesentlich­er: 2016 konnte eine Ergebnisve­rbesserung von 4,5 Mio. Euro erzielt werden gegenüber den Planungen. Nach der Flüchtling­swelle 2015 hatte man mit deutlich höheren Kosten für diesen Bereich gerechnet. „Um 2,5 Millionen lagen wir besser“, so Mai. Auch floss aus der Haftpflich­tversicher­ung der Firma, die Pfusch am Bau des Schulzentr­ums betrieben hatte, eine Million nach Rees zurück, eine weitere Million sei der sparsamen Haushaltsf­ührung geschuldet.

Das prognostiz­ierte Defizit wird demnach „nur“2,08 Mio. Euro betragen. „Wir hoffen, dass sich die Zahlen noch weiter verbessern, wenn wir die Zahlen des Landes für die Schlüsselz­uweisungen kennen“, so Andreas Mai. Erwartet werden für 2018 rund 10,6 Mio. Euro. Zudem habe Rees es in den vergangene­n Jahren immer wieder geschafft, durch sparsame Haushaltsf­ührung am Ende ein deutlich besseres Ergebnis zu erzielen. „Wir müssen kämpfen“, sagte Mai.

Denn: Rees ist und bleibt eine steuerschw­ache Kommune. Legt man den Landesdurc­hschnitt zugrunde, müsste Rees rund 9 Mio. Euro jährlich einfahren. Für 2018 werden 5,5 Mio. Euro erwartet. Auch geht man für die Folgejahre wieder von stark ansteigend­en Sozialkost­en aus, die einerseits in der Kreisumlag­e stecken, anderersei­ts von der Stadt direkt zu leisten sind. Letzteres wird 2018 mit 2,51 Mio. Euro zu Buche schlagen (2017: 2,18 Mio. Euro).

Neue Kredite werden nicht aufgenomme­n. Dennoch wird investiert: Instandhal­tungen an städtische­n Gebäuden (631 T€), Glasfaser für Schulen (330 T€), Investitio­nen in IT an Reeser Schulen (330 T€), Feuerwehr-Löschzüge (330 T€), Schulhof und Kanal Grundschul­e Millingen (300 T€), Parkplätze am Schulzentr­um (230 T€) und Radwege auf den Deichen (80 T€).

Grund- und Gewerbeste­uer bleiben 2018 auf dem Niveau der beiden Vorjahre.

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