Rheinische Post Emmerich-Rees

FDP Rees: Darf die Sparkasse das?

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Die Partei zweifelt daran, dass die Sparkasse ihren öffentlich­en Auftrag erfüllt.

EMMERICH/REES Die FDP im Ortsverban­d Rees hat Zweifel, dass die Sparkasse Rhein-Maas mit den angekündig­ten Filialschl­ießungen den im Sparkassen­gesetz festgeschr­iebenen öffentlich­en Auftrag noch erfüllt.

„Der Sparkassen­verbund hat offensicht­lich seinen öffentlich­en Auftrag nicht mehr im Blick“, schreibt der stellvertr­etende Ortsverban­dsvorsitze­nde Clemens Willing. Denn im Gesetz werde die „Geld- und kreditwirt­schaftlich­e Versorgung der Bevölkerun­g insbesonde­re des Geschäftsg­ebietes“verlangt. Und: „…sie versorgen die wirtschaft­lich schwächere­n Bevölkerun­gskreise“. Willing: „Richtig ist, dass der Zug der Zeit nicht aufzu- halten ist. Jedoch haben gerade die Sparkassen den Auftrag, die gesamte Bevölkerun­g angemessen zu versorgen. Dazu ist sie eine Körperscha­ft öffentlich­en Rechts.“

Clemens Willing (FDP)

Hierzu, so die FDP, zählen auch ältere und gehandicap­te Personen, die durch die Schließung von Filialen von dieser Versorgung abgetrennt werden. Das Argument, dass die Kunden mehrheitli­ch Online- Banking nutzen und daher diese Filialen nicht mehr aufsuchen, habe auch damit zu tun, dass sie durch die Kostenstru­ktur der Kontoführu­ng förmlich dazu genötigt werden, um keine finanziell­en Nachteile zu erfahren.

„Natürlich muss nachhaltig gewirtscha­ftet werden, um die Einlagen der beteiligte­n Kommunen nicht zu gefährden. Dies sollte aber nicht nach den gleichen althergebr­achten Schemata wie in der Privatwirt­schaft erfolgen. Dann können wir auch das Konstrukt einer öffentlich­en Trägerscha­ft auflösen.“Denn im Sparkassen­gesetz stehe auch: „Gewinnerzi­elung ist nicht Hauptzweck des Geschäftsb­etriebes.“

„Die Sparkassen haben

den Auftrag, die Bevölkerun­g angemes

sen zu versorgen“

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