Rheinische Post Emmerich-Rees

Ein Gänsebrate­n ist kein Hexenwerk

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Der Koch in der Gaststätte Zum Raben, Norbert Toonen, verrät seine Tipps und Tricks für einen gelungenen Gänsebrate­n. Der braucht vor allem eines, sagt er: Zeit. Als wichtigste­s Küchenuten­sil brauche man vor allem ein Sieb.

EMMERICH (mavi) Wer isst nicht gerne einen leckeren Gänsebrate­n mit Rotkohl, Knödeln und Soße in der dunklen Jahreszeit? Die Beilagen kriegt jeder Hobbykoch hin. Aber so eine ganze Gans schiebt man nicht voreilig in den Ofen. Dabei ist es gar nicht so schwer, wie Norbert Toonen, Koch der Gaststätte Zum Raben, erklärt. Er verrät sein Gänsebrate­nrezept für vier bis sechs Personen.

Eine 4,5 Kilo schwere Gans mit Gänseklein (Hals, Herz, Magen, Leber) bestellt man am besten beim örtlichen Landwirt. Weitere Zutaten: 3 gr. Zwiebeln, 4 kl. Äpfel, Salz, Pfeffer, 1 EL getrocknet­en Majoran, 1 kl. Bund getrocknet­er Beifuß, 3 Möhren, 300 gr. Selleriekn­olle, 8 Pimentkörn­er, 3 Lorbeerblä­tter, 1 EL brauner Zucker, 800 ml Gänsefond (Ente oder Geflügel), 500 ml Spätburgun­der (oder anderer trockener Rotwein), 1 EL Speisestär­ke, Saft einer Orange, 1 TL Honig. Der Orangensaf­t muss etwa zehn Minuten eingekocht werden, bis er sich auf die Hälfte reduziert hat.

Ran an die Gans. Gänseklein und Fett aus der Bauchhöhle nehmen und beiseitele­gen. Die Gans gründlich mit kalten Wasser innen und außen waschen und mit Küchenpapi­er trocken tupfen. Die Flügel am zweiten Gelenk („Ellenbogen“) und den Hals abschneide­n und beiseitele­gen. Eine gepellte Zwiebel und die ungeschält­en Äpfel halbieren, Äpfel entkernen. In eine Schale geben, mit Salz, Pfeffer, Majoran und Beifuß würzen und mischen. Ab damit in die Bauchhöhle.

Die Gans an den Keulen einstechen und kräftig mit Salz einreiben – innen und außen. Keulen kreuzen und mit Küchengarn zusammenbi­nden. Den Ofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Gans mit der Brust nach unten in einen Bräter legen und zwei Stun- den garen. Nach einer Stunde umdrehen. Sechsmal das austretend­e Fett durch ein Sieb drüber träufeln. Die Temperatur auf 150 Grad senken und weitere 2½ Stunden garen. Wieder Fett durch das Sieb drüber träufeln.

Nun die Soße. Das Gänseklein bis auf die Leber waschen und grob stückeln, Hals und Flügel grob hacken. Das entnommene Fett in eine kalte Pfanne geben und langsam erhitzen und auslassen, bis der Pfannenbod­en dünn mit flüssigem Fett bedeckt ist. Den Großteil des Fetts dann rausnehmen. Restliche Zwiebeln, Möhren und Sellerie waschen, grob stückeln und mit Gänseklein, Flügeln und Hals im Gänsefett sehr dunkel anrösten. Piment und Lorbeer dazu geben, mit Salz, Pfeffer und braunen Zucker würzen, dann mit Rotwein ablöschen. Das Ganze offen zehn Minuten einkochen, dann Gänsefond dazu geben und 25 Minuten einkochen. Die Sauce durch ein Sieb passieren und beiseitest­ellen: „Das Sieb ist ganz wichtig bei der Gans“, sagt Toonen. Die gegarte Gans im abgeschalt­eten Ofen 15 Minuten ruhen lassen. Die Soße aufkochen. In einer Schüssel Speisestär­ke, Orangensaf­t und Honig glatt rühren, dann die Soße damit binden. Zügig einrühren, aufkochen lassen, eventuell mit Salz und Pfeffer abschmecke­n. „Wenn ein Schaschlik-Spieß leicht in die Keule geht, dann ist die Gans gar“, sagt Toonen. Die Keulen abtrennen. Die Brustfilet­s am Brustbein entlang aufschneid­en. Das Fleisch an der Brust sollte sich leicht vom Knochen abklappen lassen. Wenn nicht: zurück in den Ofen. Die Gans auf einer vorgewärmt­en Platte mit den Äpfeln und Zwiebeln anrichten und mit der Soße servieren. Rotkohl und Klöße sind der natürliche Begleiter.

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FOTO: LINDEKAMP Koch Norbert Toonen (l.) mit Horst Welling, Betreiber der Gaststätte Zum Raben, mit Gänsedeko.

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