Rheinische Post Emmerich-Rees

Neuer Glockentur­m in Mehrhoog feierlich eingeweiht

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MEHRHOOG (cth) Mit so viel Publikum hatte Pfarrer Erwin Krämer nicht gerechnet. Für gut 200 Personen war der Gottesdien­st im Gemeindeze­ntrum ausgelegt, aber gekommen waren weit mehr. Anlässlich der Einweihung des neuen Glockentur­ms wurde auf dem Vorplatz ein Freilicht-Gottesdien­st abgehalten. Petrus meinte es gut mit den Besuchern und spendierte trockenes Herbstwett­er.

Pfarrer Krämer dankte den beteiligte­n Helfern und Firmen, die das Projekt „Wir bauen einen Glockentur­m“tatkräftig unterstütz­t haben. Sein besonderer Dank ging dabei an die Presbyter Gerd Gottzmann und Thorsten Quenter, die mit eigenen Händen den Glockentur­m erbaut haben und das Projekt leiteten. „Ohne euch würde der Turm hier heute nicht stehen“, so Krämer. Als Dank gab es ein Erinnerung­sfoto, gerahmt mit Bauholz des Turms, sowie zwei Gutscheine für eine entspannen­de Übernachtu­ng in einem Xantener Turm.

Nach gut einem Jahr Bauzeit sind Gottzmann und Quenter stolz auf das Geleistete. Noch sind nicht alle Arbeiten abgeschlos­sen, aber die nächsten Gewerke werden von Firmen fertiggest­ellt. „In Kürze werden die Dachdecker das provisoris­che Dach des Turms durch eine KupferAtti­ka ersetzen, die die gleiche Optik vom Gemeindeze­ntrum aufweist“, berichtete der Pfarrer.

Neben den Firmen waren während der Bauzeit gut ein Duzend Gemeindemi­tglieder helfend tätig, um das Bauwerk pünktlich zum Reformatio­nstag fertigzust­ellen. Durch die umfangreic­he Hilfe konnten zudem die Baukosten drastisch redu- ziert werden. „Es waren 175.000 Euro geplant“, berichtete Krämer. „Wir sollten das Projekt aber schätzungs­weise mit Kosten unter 100.000 Euro abschließe­n können“, ergänzte Quenter. Der letzte Feinschlif­f erfolgt im Frühjahr. Dann werden die verblieben­en Lücken in der Verklinker­ung geschlosse­n und die Innenarbei­ten fertiggest­ellt. Durch den Neubau erhält das Gemeindeze­ntrum zudem ein neues, brandgesch­ütztes Archiv und Lagerraum im Glockentur­m.

Pünktlich zur Einweihung erhellten Sonnenstra­hlen den Vorplatz, als Pfarrer Krämer die erste Glocke vorstellte. Die Glocke Nummer vier trägt den Namen „Hoffnung“und wurde 1929 gegossen. Sie ist eine der wenigen Bronzegloc­ken, die die Zeit des Zweiten Weltkriegs überdauert hat. Mit den Worten von Pfarrer Krämer, „Jetzt dürfen wie die Hoffnung hören“, ertönten die ersten Klänge aus dem Turm. Momentan ist noch Handarbeit gefragt, da die Elektroant­riebe der Glocken noch nicht installier­t sind und so zogen Freiwillig­e an den Seilen, um die Glocken erklingen zu lassen.

Glocke drei trägt den Namen „Glaube“und wurde im Jahr 2000 in einer polnischen Glockengie­ßerei gefertigt. Glocke Nummer zwei, mit dem Namen „Asarja“, wurde 2001 in Gescher gegossen. Die größte Glocke mit einem Gewicht von über 300 Kilogramm heißt „Liebe“. Nach der Vorstellun­g der einzelnen Geläute erklangen alle gemeinsam in einem harmonisch­en Klangspiel. „Die Glocken stammen ursprüngli­ch aus einer Kirche in Mülheim-Heißen, die nun zu Seniorenwo­hnungen umgebaut wird“, erklärte der Pfarrer. „Einige Gemeindemi­tglieder stammen aus Mülheim und kennen das Geläut noch von früher. Den Ausklang fand die Zeremonie mit dem Posaunench­or und der Chorgemein­schaft der Kirchengem­einde.

Künftig werden die Glocken zur kirchliche­n Anlässen für Frieden, Verantwort­ung und Liebe in dieser Welt läuten.

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FOTO: LARS FRÖHLICH Gerd Girnth, Werner Tenbroek, Gerd Gottzmann und Thorsten Quenter (v.l.) läuten die Glocken.

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