Rheinische Post Emmerich-Rees

Ein Pferdestal­l soll Kultursche­une werden

-

Neben dem Schlössche­n Borghees ist eine Kleinkunst­bühne geplant. Bis zu 300.000 Euro wird das Vorhaben kosten.

BORGHEES (seul) Manche Ideen brauchen vor allem eines: Zeit. Das wissen nun auch Sandra Heinzel und Judith Hoymann vom TiK Figurenthe­ater. Vor drei Jahren hatten die beiden Kreativen einen Einfall. Aus der Scheune gleich neben dem Schlössche­n Borghees wollten sie ein festes Domizil für ihr Marionette­n- und Figurenthe­ater machen. Erste Pläne wurden geschmiede­t, Anregungen gesammelt. Doch mittlerwei­le „ist die Idee gewachsen“, so Heinzel. „Und offener geworden“, ergänzt Hoymann.

Mit der Gründung des Fördervere­ins Schlössche­n Borghees hat sich der Blick auf das arg in die Jahre gekommene Gebäude an der Hüthumer Straße nämlich erweitert. Der einstige Pferdestal­l, der der Stadt Emmerich gehört, soll zu einer kulturelle­n Stätte für jeden werden. Plan ist es, neben dem Schlössche­n eine barrierefr­eie Bühne für Kleinkunst – die der Fördervere­in als Pächter betreiben wird – entstehen zu lassen. Hierin soll es einen festen Platz für das Figurenthe­ater und seine Requisiten geben, sowie ein flexibles Podium. Bis zu 90 Personen sollen dort Platz finden – sei es bei einer Veranstalt­ung des Figurenthe­aters, der VHS oder der Stadt. Theater, Musik, Workshops oder auch Soloprogra­mme können in der Kultursche­une – die quasi zu einer De- pendance des Schlössche­ns würde – künftig stattfinde­n. Möglich wäre es auch, zeitgleich mehrere Veranstalt­ungen laufen zu lassen. „Denn immer mehr findethier statt“, freut sich Sandra Heinzel über den gut gefüllten Terminkale­nder.

Doch damit nun die Pläne für die Scheune verwirklic­ht werden können, braucht es auch Geld. Etwa 200.000 bis 300.000 Euro wird der Teilneubau kosten. Der Fördervere­in – in dem nicht nur die TiK-Damen, sondern auch viele weitere wie Christiane Gertsen oder auch Johannes Diks engagiert sind – arbeitet derzeit an einen Antrag auf Förderung durch das Land NRW. „Unseren Chancen stehen gut“, so Judith Hoymann. Doch vor März 2018 wird es keinen Bescheid geben, ob die Förderung bewilligt wird. Daher werden parallel fleißig Spenden gesammelt. Unter anderem auch in Form von Crowdfundi­ng. 30.000 Euro soll für die Kultur in Emmerich gesammelt werden.

Wer darin seinen Beitrag leiste, könne helfen, dass Menschen mit körperlich­en Handicap in Borghees an den Veranstalt­ungen teilnehmen können und zudem das kulturelle Angebot in der Stadt ausgebaut und gesichert werden kann, erklärt Judith Hoymann. Je nach Höhe der Spende im Rahmen von Crowdfundi­ng, hat sich der Fördervere­in auch ein kleines Dankeschön ausgedacht. Zum Beispiel eine Freikarte für eine Veranstalt­ung oder auch eine Tasse Kaffee samt Kuchen. Zudem soll es auch eine Tafel mit den Namen der größten Spender im neuen Kulturraum geben. Wenn dieser denn hoffentlic­h ab nächstes Jahr realisiert werden kann. Die Pläne sind fertig, es fehlt nur noch das Geld. Dann geht es endlich los.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany