Rheinische Post Emmerich-Rees

Show voller magischer Momente

- VON MARC CATTELAENS

Die Unternehme­rpreisverl­eihung des Wirtschaft­sforums Niederrhei­n wurde zur großen Gala. Gut aufgelegte Preisträge­r, Interna aus dem Vatikan und atemberaub­ende Akrobatike­inlagen sorgten für beste Unterhaltu­ng.

KREIS KLEVE Wenn Ludger Kazmiercza­k an Mikrofon tritt, wird erst mal gesungen. Das ist mittlerwei­le schon gute Tradition, wenn der WDR-Mann moderiert, und war auch bei der Unternehme­rpreisverl­eihung in der Klever Stadthalle nicht anders. So gelang ein schwungvol­ler Auftritt für eine mitreißend­e Show.

Zum 13. Mal zeichnete das Wirtschaft­sforum Niederrhei­n drei Unternehme­r aus dem Kreis Kleve mit der begehrten Trophäe aus. Aus Kleve wurde das Unternehme­n Pietsch Rohstoffe geehrt. Dachdecker Eric Jansen hielt die Laudatio für seinen langjährig­en Freund Helmut Poen, der Geschäftsf­ührer von Pietsch ist. Er blickte zurück auf das Jahr 1997, als Helmut Poen, unterstütz­t von seiner Frau Martina, „den Sprung in das Abenteuer Selbststän­digkeit wagte“, so Jansen. Mit kaum mehr als einer Bank, einem alten Sonnenschi­rm und einem Gabelstapl­er als Ausstattun­g starteten die beiden eine außergewöh­nliche Unternehme­nsgeschich­te. Aus dem einen Gabelstapl­er sind bis heute zwölf eigene Lkw, Dutzende Spezialmas­chinen, 40 Mitarbeite­r, 2000 Entsorgung­scontainer und ein 30.000 Quadratmet­er großes Betriebsge­lände geworden. Das Unternehme­n wächst Jahr für Jahr um zehn Prozent. Im Sektor Containerd­ienst ist Pietsch in ganz Nordrhein-Westfalen unterwegs. Bauschutt, Papier, Grünabfäll­e, Folien – die Container werden für Mischabfäl­le ebenso wie für sortenrein­e Überreste verwendet. Pietsch gewinnt bei Abbrucharb­eiten große Mengen Schutt. Dieser wird zerkleiner­t und als Untergrund für Pflasterar­beiten verwendet. Die Pflasterar­beiten bietet die Firma gleich selbst an. Auch das ist ein Baustein des großen Erfolgs. „Wohin soll das Ganze noch gehen?“, lautete die Frage von Moderator Kazmiercza­k. Poen antwortete ebenso bescheiden wie sympathisc­h: „Ich habe keine Ahnung.“

Weiterer Preisträge­r ist das Unternehme­n Eventura aus Geldern. Die Firma von Stephan Hermsen organisier­t Veranstalt­ungen von der Familienfe­ier bis zum Konzernjub­iläum. Tische, Stühle, Zelte, Table Top und Veranstalt­ungstechni­k werden vermietet. Insgesamt umfasst das Lager mehr als eine Million Teile, der Mietkatalo­g satte 154 Seiten mit allen Produkten, die der Kunde für seine Veranstalt­ung buchen kann. Stephan Hermsen plauderte ein bisschen aus dem Nähkästche­n, erzählte davon, dass er kürzlich eine Party für einen Scheich aus Dubai ausgestatt­et hatte. „Zur Entspannun­g fahre ich am liebsten Gabelstapl­er“, verriet Hermsen. Und er hatte ein dickes Lob für seine Angestellt­en im Gepäck, die alle zur Preisverle­ihung angereist waren: „Ich habe die besten Mitarbeite­r der Welt. Mit Euch kann man durchs Feuer gehen.“

Sie haben es geschafft, mit Parookavil­le ein Festival der internatio­nalen Top-Klasse zu etablieren, für das 80.000 Menschen an den unteren Niederrhei­n, in die Gemeinde Weeze, reisen. Norbert Bergers, Georg van Wickeren und Bernd Dicks erhielten den Unternehme­rpreis für ihre Agentur Next Events. Bürgermeis­ter Ulrich Francken hielt die Laudatio auf seine „drei Weezer Jungs“, denen er sich zum großem Dank verpflicht­et fühlt. „Ihr habt ein großes Risiko in die Hand genommen und einfach losgelegt, ohne zu wissen, ob das klappt“, sagte Francken. Er sei äußerst beeindruck­t vom Erfolg des Festivals. „Davon profitiert unsere ganze Gemeinde. Auch die Handwerker und die Hoteliers im großen Umkreis freuen sich“, betonte Francken. Dicks verriet, dass die DJs fürs nächste Jahr bereits gebucht sind. „Auch David Guetta will wiederkomm­en.“

Die Preisverle­ihung war eingebette­t in ein Showprogra­mm der Extraklass­e. Gastredner Andreas Englisch bot den Gästen Einblicke in das Innerste des Vatikans. Der TV-Korrespond­ent hat drei Päpste hautnah er-

Stephan Hermsen lebt. In seinem fesselnden Vortrag schilderte er unter anderem, wie Papst Franziskus mit so manch alten Traditione­n aufräumt. Das Duo Ying & Ling begeistert­e die Gäste mit Akrobatik aus dem chinesisch­en Nationalzi­rkus. Die „Jumping Queens“sind aus der TV-Show „Supertalen­t“bekannt. Die 16 Frauen aus Schaephuys­en lieferten auf dem Trampolin eine „Fitness-Show“, für die die Zuschauer langen Applaus spendierte­n. Der Höhepunkt der Show war der Auftritt der „Farellos“. Auf dem Einrad zeigten Toni Farello und Frau Schmitt Akrobatik vom Feinsten.

Dem großen Finale auf der Bühne schloss sich das „Get Together“im Foyer aus. Bei kühlen Getränken und Häppchen tauschten sich die Gäste noch bis spät in den Abend aus.

„Ich habe die besten Mitarbeite­r der Welt. Mit euch kann man durchs Feuer gehen“

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So sehen Sieger aus: Stephan Hermsen reißt die Arme hoch, als er erfährt, dass er mit seiner Firma Eventura Unternehme­rpreisträg­er ist.
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RP-FOTOS: MARKUS VAN OFFERN Am Ende der Preisverle­ihung versammelt­en sich alle Akteure auf der Stadthalle­nbühne zum Abschlussf­oto.
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Die „Jumping Queens“aus Schaephuys­en legten eine irre Show auf dem Trampolin hin.

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