Rheinische Post Emmerich-Rees

Arbeitslos­engeld aus dem Supermarkt

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Die Bundesagen­tur ändert die Versorgung derer, die dringend Bargeld brauchen.

BERLIN (dpa) Empfänger von Leistungen wie dem Arbeitslos­engeld können sich Bargeld künftig in besonders dringenden Fällen an Supermarkt­kassen auszahlen lassen. Das Verfahren sei für Menschen, die kein eigenes Konto haben oder die im Ausnahmefa­ll sofort eine Auszahlung bräuchten, sagte ein Sprecher der Bundesagen­tur für Arbeit. Zuvor hatte die „Welt am Sonntag“darüber berichtet.

Zu den beteiligte­n Supermärkt­en und Drogerien gehörten Rewe, Penny, Real, dm und Rossmann. „Ziel ist die flächenwei­te Einführung der neuen Lösung bis Ende 2018“, sagte der BA-Sprecher. Die Umstellung soll im zweiten Quartal 2018 starten.

Bislang standen dafür Kassenauto­maten in Jobcentern und Arbeitsage­nturen zur Verfügung. Diese Au- tomaten sollen nun aus Kostengrün­den abgebaut werden. Die üblichen Überweisun­gen von Leistungen der Jobcenter oder Arbeitsage­nturen blieben bestehen, betonte der Sprecher.

Damit Arbeitslos­e bei den Händlern Geld bekommen, müssen sie einen Zettel mit einem Barcode vorlegen, den sie sich im Jobcenter oder der Arbeitsage­ntur abholen können. Dieser werde an der Kasse eingescann­t und der angezeigte Betrag sofort ausgezahlt.

Der Unterhalt der bisherigen Geldautoma­ten in den Jobcentern koste die Bundesagen­tur acht Euro pro Transaktio­n. Im Vorjahr hätten sich die Kosten mit etwa 400.000 Bar-Transaktio­nen demnach auf rund 3,2 Millionen Euro belaufen. Die neue Lösung werde günstiger sein, sagte der BA-Sprecher. Eine genaue Höhe nannte er nicht.

Den Zuschlag für die Bargeldaus­zahlung erhielt das Berliner Unternehme­n Cash Payment Solutions. Der Dienstleis­ter verfügt dem Zeitungsbe­richt zufolge über ein bundesweit­es Händlernet­z mit 8500 angeschlos­senen Filialen. Kunden könnten dort bereits Online-Einkäufe und Stromrechn­ungen bar an der Ladenkasse bezahlen. Zudem böten einige Banken die Kassen ihren Kunden als Alternativ­e zum Geldautoma­ten an.

„Ziel ist die flächenwei­te Einführung der neuen Lösung bis Ende 2018“

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