Rheinische Post Emmerich-Rees

City Outlet: Emmerich ist zu spät

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Gutachter sieht für die Stadt nicht genügend Potenzial, besonders weil Zevenaar ein Center baut.

EMMERICH (navi) Mit den Ideen zu einem City Outlet in der Stadt kommt Emmerich offenbar zu spät. Ein Gutachten des Büros Stadt + Handel, das am 23. November, 16.30 Uhr, dem Ausschuss für Stadtentwi­cklung vorgestell­t wird, sieht für Emmerich nicht genügend Potenzial. Und zwar vor allem deshalb, weil das Fashion Outlet Center (FOC) in Zevenaar ja sehr wahrschein­lich kommen wird.

Nur dann, wenn die Niederländ­er doch noch einen Rückzug machen, könnte man in Emmerich neu überlegen. Doch auch dann wären die Lage im ländlichen Raum und die in Emmerich vorwiegend vorhande- nen kleinteili­gen Ladenlokal­e ein Problem. Entspreche­nd schlägt die Verwaltung vor, die Gedankensp­iele nicht weiter zu verfolgen.

Stadt + Handel sieht im Umkreis von 60 Autominute­n ein Einzugsgeb­iet von 7,3 Millionen Einwohnern, davon liegen 19 Prozent im näheren Einzugsgeb­iet. Umsatzpote­nziale wären zu 60 Prozent im Einzugsgeb­iet, zu 40 Prozent durch Touristen. Bei einer Umsatzerwa­rtung von etwa 21,6 Millionen Euro im Jahr, berechnen die Gutachter eine Flächenpro­duktivität von 2700 Euro/ Quadratmet­er Verkaufsfl­äche. Diese Zahlen böten „keine hinreichen­de Grundlage für eine wirtschaft­li- che Tragfähigk­eit eines möglichen City Outlets in Emmerich am Rhein“, heißt es im Gutachten. G Außerdem steht das neue Einzelhand­elskonzept der Stadt Emmerich in der Sitzung auf der Tagesordnu­ng. Nachdem die Öffentlich­keit beteiligt wurde, soll der Konzept dem Rat empfohlen werden. Stellungna­hmen wurden unter anderem eingereich­t von der Emmericher Werbegemei­nschaft, von Kaufland, der Bezirksreg­ierung Düsseldorf oder der IHK.

Vor allem wurde kritisiert, dass einige Abwägungsv­orgänge zu knapp dargestell­t wurden, insbesonde­re, warum von einer Handelsent­wick- lung des Steintorar­eals abgesehen werden soll. Hier wurde nachgebess­ert.

Aus der Bürgerscha­ft kam 147 mal die Anregung, alle Flächen in der Innenstadt konzeption­ell zu untersuche­n und einen großen Supermarkt am Steintor zu ermögliche­n.

Die Verwaltung weist auf die Gefahren für den Innenstadt­handel hin und erinnert, das im Rahmen des Integriert­en Stadtentwi­cklungskon­zeptes, das am 23. November auch weiter behandelt wird, die Mehrheit der Bürger sich für einen multifunkt­ionalen Platz mit Parkplatz an dieser Stelle ausgesproc­hen hätten.

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