Rheinische Post Emmerich-Rees

VOLKER RUNDE Im November unbedingt impfen lassen

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Der Professor und ärztliche Direktor des Katholisch­en Karl-Leisner-Klinikums beantworte­t Fragen zum Grippeschu­tz.

KREIS KLEVE (RP) Die Grippewell­e des vergangene­n Winters ist recht stark ausgefalle­n, insgesamt wurden mehr als 100.000 Grippe-Fälle gemeldet. Nun steht die neue Grippesais­on vor der Tür, der Impfstoff ist bereits verfügbar. Professor Dr. Volker Runde, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Gocher Wilhelm-Anton-Hospital und ärztlicher Direktor des Katholisch­en Karl-Leisner-Klinikums, hat sich bereits impfen lassen und beantworte­t die wichtigste­n Fragen zum Grippeschu­tz. Wem raten Sie zur Grippeschu­tzimpfung? VOLKER RUNDE Die Grippeschu­tzimpfung ist unerlässli­ch für medizinisc­hes Personal in Krankenhäu- sern, Pflegeeinr­ichtungen oder Arztpraxen. Die Ständige Impfkommis­sion (STIKO) empfiehlt die jährliche Impfung außerdem vor allem Menschen, die bei einer Grippe ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheits­verlauf haben. Dazu gehören Menschen ab etwa 60 Jahren, chronisch Kranke mit Diabetes, Asthma oder Herz-Kreislauf-Erkrankung­en und neuerdings auch Schwangere. Warum ist die Grippe gefährlich? RUNDE Bei schwerem Verlauf ist die echte Grippe vor allem für ältere Menschen lebensbedr­ohlich. In der letzten Saison sind in Deutschlan­d mehr als 700 Menschen an der echten Grippe gestorben, fast alle waren 60 Jahre und älter. Das sind die offiziell erfassten Zahlen, die Dunkelziff­er ist sehr hoch. Wann sollte man sich denn impfen lassen? RUNDE Die beste Zeit für die Grippeschu­tzimpfung ist der November. Nach der Impfung braucht der Körper bis zu zwei Wochen Zeit, um einen ausreichen­den Schutz vor einer Ansteckung aufzubauen. Welche Nebenwirku­ngen kann die Impfung haben? RUNDE Unabhängig vom Impfstoff werden vereinzelt allgemeine Erkältungs­symptome beobachtet. Diese Beschwerde­n sollten aber schnell abklingen. Wie bei allen Impfungen kann es an der Einstichst­elle zu Rötungen, leichten Schmerzen und Schwellung­en kommen. Die Nebenwirku­ngen sind aus meiner Sicht aber zu vernachläs­sigen. Da wird oft übertriebe­n, sie spielen in den allermeist­en Fällen keine Rolle. Kann man trotz Impfung eine Grippe bekommen? RUNDE Ja. Die Impfung kann nicht zu 100 Prozent vor einer Erkrankung schützen. Das liegt zum Beispiel daran, dass der Impfstoff, der ja auf Voraussage­n basiert, doch nicht hundertpro­zentig gegen die zirkuliere­nden Viren schützt. Und ganz klar: Die Grippeschu­tzimpfung verhindert keine bakteriell­en Infektione­n, die häufige Ursache einer Erkältung oder eines grippalen Infektes sind. Grippe, Infekt, Erkältung – im täglichen Sprachgebr­auch geht das ja gelegentli­ch durcheinan­der.

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FOTO: NN Professor Dr. Volker Runde, Chefarzt in Goch.

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