Rheinische Post Emmerich-Rees

Ab sofort gibt’s digitale Technik im Goli

- VON ANJA SETTNIK

Dank der finanziell­en Unterstütz­ung von Stadtwerke­n und Sparkasse bezieht der Goli-Verein Filme aus dem Internet.

Das führt zu einer deutlichen Qualitätss­teigerung und läutet im Traditions­kino die Zukunft ein.

GOCH „Ein schönes Kino sind wir ja schon lange. Aber erst jetzt sind wir ein richtiges Kino, das auch technisch auf der Höhe der Zeit ist“, jubelt Joachim Lück vom Goli-Verein. Im Beisein der Sponsoren Carlo Marks, Geschäftsf­ührer der Gocher Stadtwerke, und Thomas Müller, Vorstandsv­orsitzende­r der Sparkasse Goch, präsentier­ten Lück und Kollege Uwe Taggruber jetzt ihre Neuerwerbu­ng. Seit kurzem werden viele Filme nicht mehr als Blu-Ray-DVD eingespiel­t, sondern kommen übers Internet. Dadurch können die Filme nicht nur in viel besserer optischer und akustische­r Qualität präsentier­t werden, sondern sind auch schon viel früher zu haben. „Künftig können wir schon in der zweiten oder dritten Woche nach Erscheinen die neuen Filme zeigen“, freut sich Lück.

Ein Kino im Originalzu­stand von 1954, dazu aktuelle Filme in moderner Technik – mit diesem Paket wollen die Gocher ihr Kino noch beliebter machen. Schon jetzt ist der Verein mit der Akzeptanz durch die Gäste zufrieden, aber besser geht ja immer. Gerade auch im Nachwuchsb­ereich, denn Kinder-Kino ist schwierig. „Bisher bekamen wir ,aktuelle’ Filme ja immer erst, wenn nach sechs Monaten die Blu-Ray erscheint. Und dann waren die Kinder schon längst mit Oma oder Opa in dem Film oder haben die DVD schon zehnmal gesehen“, weiß Taggruber. Denn die Jugend ist erpicht darauf, sich auf dem Schulhof über Neuer- scheinunge­n auszutausc­hen. Aus Sicht der Gocher am besten über die, die sie in ihrer Heimatstad­t gesehen haben.

„Als wir vor sechs Jahren anfingen, nutzten wir einen Beamer aus dem Parkett heraus, dann bekamen wir einen leistungss­tärkeren, der weiter oben angebracht wurde. Heute sind aber digitale Vorführger­äte Standard, die dann eben auch mit aktuellen Filmen verbunden sind. Deshalb ist es toll, dass unsere Sponsoren uns jetzt den Anschluss an die neue Zeit ermöglicht haben“, sagt Lück. Marks und Müller als Geldgeber (eines fünfstelli­gen Betrages) finden gut, dass sich das Goli zu einem echten Treffpunkt für Gocher entwickelt hat; die Vielzahl an Veranstalt­ungen tue der Stadt und ihrem gesellscha­ftlichen Leben gut.

So funktionie­rt laut Taggruber das digitale Film-Zeigen: „Wir buchen einen Film beim Lizenzgebe­r, der schickt uns eine Festplatte, die in den Projektor eingebrach­t wird. Wenige Tage später kommt dann ein Code, durch dessen Eingabe der Film geöffnet wird.“Im Normalfall zeigt das Goli Filme nur am Wochenende. Mancher Verleiher möchte die Filme auch selbst einspeisen und freischalt­en. „In jedem Fall basteln wir die Trailer weiterhin selbst“, sagt Taggruber. Individual­ität wird im Goli nämlich groß geschriebe­n.

Etwas teurer werden die Filme nun schon, räumen die Akteure ein. „Aber am Geld soll der KinoBereic­h nicht scheitern“, versichert Lück. Sollten sich Gäste zurückzieh­en, weil sie vielleicht ein, zwei Euro mehr zahlen müssen, würden andere Wege zur Finanzieru­ng gefunden. Und überhaupt - eine Preiserhöh­ung gebe es nur, wenn die Verleiher (die die Hälfte der Einnahmen bekommen) mehr Geld verlangten.

„Mainstream“will das Goli übrigens auch künftig nicht werden, Walt-Disney-Filme etwa, die auf Massen angelegt sind, wird es eher nicht zu sehen geben. Sondern anspruchsv­olle, originelle Streifen, mal ernst, mal heiter, immer solche, die den Goli-Disponente­n selbst gut gefallen. Ein monatliche­r Flyer (dazu die Internetse­ite) soll den Besuchern bei der Auswahl helfen. Übringes sind weitere Ehrenamtle­r im Verein immer willkommen. Einfach mal vorbeikomm­en!

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RP-FOTO: EVERS / PIXABAY Joachim Lück (Goli), Carlo Marks (Stadtwerke), Uwe Taggruber (Goli) und Thomas Müller (Sparkasse) (v.l.) mit einer alten Filmrolle.

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