Rheinische Post Emmerich-Rees

Er liebt seinen Beruf

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Metzgerei Heßeling: Guido Alessandro Marmo bekam den silbernen Meisterbri­ef.

EMMERICH (vei) Guido Alessandro Marmo ist Metzger aus Leidenscha­ft. Bereits in der dritten Generation leitet der 50-Jährige den Familienbe­trieb Heßeling am Mühlenweg in Emmerich – und das nach wie vor mit großem Stolz: „Wir sind noch eine alteingese­ssene Metzgerei und arbeiten wie vor 50 Jahren.“

Tagein, tagaus stellt er mit seinen zwölf Angestellt­en Würstchen her, schneidet Fleischstü­cke zurecht oder bereitet Salate vor. Bei Heßeling bekommt man eben alles, was das Herz begehrt, sagt der Jubilar.

Doch Metzgereie­n wie Heßeling sind nach Meinung des Emmericher­s mittlerwei­le eine Seltenheit geworden. „Das ist ein Vollzeitjo­b, den man ohne Partner nicht meistern kann. Von einem Acht-Stunden-Tag kann man sich als Metzger schnell verabschie­den.“Marmos Arbeitszei­ten gehen sogar weit über die acht Stunden hinaus, denn sein Arbeitstag beginnt bereits morgens um fünf Uhr und endet dann gegen Nachmittag oder Abend – je nachdem, wie viel gerade anliegt. Darü- ber hinaus liefert er mit seinem Partyservi­ce zusätzlich an Samstagen und Sonntagen, manchmal sogar bis spät den in den Abend, an die Kunden aus. Einzig am ersten und zweiten Weihnachts­tag nimmt er sich mal eine Auszeit – um eine Woche später zu Silvester wieder unterwegs zu sein. „Es gab mal ein Jahr, da haben wir bis 0 Uhr gearbeitet und sind dann durch die Knaller gefahren.“Trotz der Strapazen weiß er aber, was er an seinem Job hat: „Man kann als Metzger so vielseitig arbeiten. Vor allem Köche sollten vorher mal als Metzger gearbeitet haben.“Schließlic­h lernt ein Metzger, wie er auch die Reste des Fleischs verwerten kann – zum Beispiel zu Fond.

Darüber hinaus lernen seine Auszubilde­nden durch das tägliche Kochen für Kindergärt­en oder Unternehme­n immer wieder neue Gerichte. Manch ein Kunde kommt sogar mit Ideen an den Mühlenweg, dann testet Marmo auch mal Spinat-Lasagne oder neues Fingerfood.

Eines ist dabei aber immer Grundvorau­ssetzung: gute Qualität. Das fängt beim Hackfleisc­h an, das oft noch frisch für den Kunden zubereitet wird und endet beim guten Stück Fleisch aus der Region. Auch hier setzt der 50-Jährige auf Tradition und Regionalit­ät: „Warum soll ich für Steaks aus Argentinie­n werben, wenn ich gute aus Deutschlan­d anbieten kann?“

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