Rheinische Post Emmerich-Rees

Nicht ins Bockshorn jagen lassen

- Berthold Peters, Rees

Die Polemik und vor allem die tendenziös­en Aussagen des CDU-Fraktionsv­orsitzende­n bedürfen dringend einer Klarstellu­ng, bevor sie die Bürger der Stadt Rees als tatsächlic­h gegeben hinnehmen. Neben der Grundsteue­r, die laut Herrn Karczewski vermutlich als alleinige Quelle für die Finanzieru­ng des Freibades angeführt werden soll, bezieht die Stadt auch Einnahmen aus u.a. Gewerbeste­uern. Warum, so frage ich mich, sollen nicht alle Einnahmequ­ellen zur Finanzieru­ng herangezog­en werden? Vermutlich wird das ohnehin der Fall sein und damit die Grundsteue­r bestimmt nicht in dem von Herrn Karczewski behauptete­n Umfang steigen müssen. Der Vorschlag, die Fläche als unbeaufsic­htigte Freizeitfl­äche zu nutzen, geht an der Wirklichke­it vorbei. Es gibt genug traurige Beispiele, bei denen solche Flächen dem Vandalismu­s anheimfall­en und dann sehr kosteninte­nsiv wiederherg­estellt oder aber dauernd beaufsicht­igt werden müssen. Nebenbei: Im Gegensatz zu einer Freibadflä­che würde man aus einer solchen Freizeitfl­äche keinerlei Einnahmen erzielen können. Fraglos gibt es eine Reihe weiterer Argumente für einen Neubau, u.a. wesentlich geringere Abnutzung des Hallenbade­s, Förderung des Tourismus, Verringeru­ng der Betriebsko­sten durch neue Energietec­hniken. Auch sind die ins Feld geführten Zahlen mehr, im Sinne der Neubaugegn­er in Rat und Verwaltung, geschätzt denn seriös berechnet. Der Bürger sollte sich darüber Gedanken machen und sich bei dem Bürgerents­cheid nicht ins Bockshorn jagen lassen.

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