„Café Labyrinth“will Halt geben
Startschuss für das Trauercafé am Neumarkt. Jeden dritten Sonntag im Monat hat es geöffnet.
EMMERICH (DK) Es ist hell, einladend, liegt günstig und bietet zugleich mit einem freundlich gelben Sichtschutz eine Rückzugsmöglichkeit: das Trauercafé Labyrinth, dasam Sonntag in den Räumen der Seniorenbegegnungsstätte am Neumarkt Eröffnung feierte.
„Das ist nicht neu in Emmerich“, hieß es von Ursula Bender. Jahrelang habe Renate Müller das Café und die Begleitung Trauernder angeboten, musste dies aber aus persönlichen Gründen aufgeben, so die Koordinatorin der Hospizgruppe. Wie groß der Wunsch nach einem Comeback des Cafés als Anlaufstelle für Trauernde war, wurde immer wieder in letzter Zeit deutlich.
Nicht nur Sozialarbeiter des Krankenhauses und der Alten- und Senioreneinrichtungen sind an die Hospizgruppe herangetreten. Auch Trauernde suchten immer wieder diesen Ort der Begegnung. Erst kürzlich wurde Arnold Janssen, stellvertretender Vorsitzender der Gruppe, angesprochen: „Gibt es keinen Ort, an dem man Menschen treffen kann, die in einer ähnlichen Situation sind?“Da freute sich Janssen, dass er das Trauercafé, das jeweils am dritten Sonntag im Monat, beginnend ab 17. Dezember öffnet, nennen konnte. „Wir haben ganz gezielt den Sonntag gewählt, da Trauernde dann oft alleine sind“, so Bender. Jeweils zwei oder drei Trau- erbegleiter werden sich um die Besucher kümmern. Es ist ein offenes Café. Ganz ungezwungen, wo jeder zwischen 15 und 17 Uhr kommen und gehen kann, wie er möchte. Wo man schweigen, sich unterhalten oder nur zuhören kann.
All das ist im Café Labyrinth, das den Namen des Logos der Hospizgruppe trägt, möglich. „Wir möchten jedem Halt geben, da sein, ein Gegenüber sein“, erklärte Ursula Bender. Finanziell möglich gemacht hatte diesen neuen Treffpunkt die Rudolf W. Stahr-Stiftung und die Seelsorgeeinheit St. Christophorus.
Bei der Eröffnung wusste Dr. JanHeiner Schneider, der zuvor in St. Martini einen beeindruckenden Totensonntag-Gottesdienst mit vielen Trauernden, Wegbegleitern und Aktiven der Hospizgruppe feierte: „Ich bin optimistisch, dass sich das Angebot ausbreiten wird.“Er erklärte zugleich, dass das Wort der Dankbarkeit eine besondere Rolle spiele, um als Trauernder nach vorne zu kommen.
Dankbar ist auf jeden Fall auch Bürgermeister Peter Hinze, dass es in Emmerich wieder ein Trauercafé gibt. „Das ist eine gelungene Sache. Die Hospizgruppe wird mehr und mehr sichtbarer“, lobte er das Engagement der Ehrenamtlichen. Immerhin sind es fast 50, die in der Trauer- und Sterbebegleitung tätig sind.