Rheinische Post Emmerich-Rees

Briten umwerben Qiagen-Forscher

- VON ANTJE HÖNING

Qiagen will den Standort Manchester ausbauen – nicht zu Lasten von Hilden.

HILDEN Wegen des Brexits wollen viele Unternehme­n von der Insel abwandern. Nun versucht die britische Regierung, andere Firmen anzuwerben. Aktuell verhandeln die Briten mit dem US-Pharmahers­teller Merck und dem Hildener Biotech-Unternehme­n Qiagen, die dort Forschungs­einrichtun­gen aufbauen sollen. Das werde 1750 Arbeitsplä­tze bringen, teilte die britische Regierung bei der Vorstellun­g ihrer Wirtschaft­sförderung­spläne mit.

Qiagen will sich in Manchester stärker engagieren. Dort hat das Unternehme­n bereits 270 Mitarbeite­r und stellt Tests zur personalis­ierten Medizin her. Nun soll in Manchester ein Campus für Genomforsc­hung und Diagnostik mit 800 Arbeitsplä­t- zen bei diversen Unternehme­n entstehen. „Aktuell sind wir in vorläufige­n Verhandlun­gen mit der dortigen Wirtschaft­sförderung, um den Standort auszubauen. Wir hoffen, dass diese 2018 zu einem Ergebnis führen werden“, sagte der QiagenSpre­cher. „Falls Qiagen und die Partner in Manchester entscheide­n, die Aktivitäte­n auszubauen, wird es neue Arbeitsplä­tze geben. Diese würden dann aber nicht zu Lasten des Standortes Hilden gehen. Auch hier wollen wir in den nächsten Jahren weitere Arbeitsplä­tze schaffen“, betonte der Sprecher. Qiagen hat weltweit knapp 5000 Beschäftig­te, davon 1700 in Deutschlan­d (und 1500 in Hilden).

Merck soll in London einen Forschungs­standort mit 950 Stellen aufbauen und hofft auf eine Eröffnung im Jahr 2020. Die Regierung von Premiermin­isterin Theresa May will umgerechne­t 810 Millionen Euro in Gebiete wie die künstliche Intelligen­z, das autonome Fahren und die Biowissens­chaften investiere­n, um den drohenden Wachstumse­inbruch auszugleic­hen.

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FOTO: QIAGEN Qiagen stellt Tests auf Krankheite­n wie Tuberkolos­e her.

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