Fehlende Transparenz
Die Realschule Emmerich ist endgültig Geschichte. Schade. Weil Eltern zurückbleiben, die sich engagiert haben und letztlich betrogen fühlen. Weil es so offensichtlich an wirklicher Transparenz fehlte. Vor allem aber, weil diese Eltern ihre Kinder nun auf eine Schule schicken sollen, die sie einfach nicht wollen. Eine beschämende Vorstellung von demokratischer Beteiligung. Und ausgerechnet von den Befürwortern der Gesamtschule wird nun argumentiert, ohne die Leistungsbereitschaft und -fähigkeit der potenziellen Realschüler werde die Gesamtschule schon von Beginn an bestenfalls eine Art „Luxus-Hauptschule“sein. Von Sozialromantik getragene Vorwürfe, einige Spießbürger wollten wohl einfach nicht, dass ihre Kinder mit irgendwelchem „Pöbel” die gleiche Schule besuchen, verursachen bei mir jedenfalls augenblickliche Übelkeit. Dass in den letzten Jahren eine ideologisch überladene Vorstellung von Pädagogik eine entscheidende Rolle gespielt hat, ist mir als ehemaligem Lehrer der Realschule noch in sehr lebhafter Erinnerung. Boshaft ausgedrückt: Wenn jemand jahrelang auftritt als eine Person, die die eigenen „pädagogischen“Vorstellungen als die alleine richtigen ansieht, der/die darf sich nicht wundern, wenn „Spießbürger“möglicherweise sogar befürchten, auf der Gesamtschule werde demnächst noch die Diktatur des Proletariats ausgerufen – oder sich zwangsläufig ergeben. Es liegt aber nicht an der Schulform: Der Fisch stinkt immer vom Kopf her.