Rheinische Post Emmerich-Rees

Herrmann plaudert aus dem Nähkästche­n

- VON JENS HELMUS

Der Gladbacher Fußballpro­fi Patrick Herrmann besuchte den Borussiafa­nclub Kleve, der sein 25-jähriges Bestehen feierte.

NIEDERRHEI­N Der Borussiafa­nclub Kleve unterstütz­t die Gladbacher Fußballman­nschaft seit 25 Jahren bei Heim- und Auswärtssp­ielen. Mit dem Bus geht es an jedem Bundesliga-Wochenende entweder zum Borussia-Park oder eben zum Gegner. Das Motto des Fanclubs lautet „Stimmung ja – Randale nein“. Besonders gut war die Stimmung am

Patrick Herrmann seiner Teamkamera­den gab Herrmann gleich Entwarnung. „Christoph Kramer und Tony Jantschke mussten beide noch ins Krankenhau­s, aber es geht ihnen gut. Tony wirkte in der Kabine ziemlich benommen und musste genauso wie Christoph ausgewechs­elt werden, aber es ist wohl nichts Gravieren- des“, sagte Herrmann. Das Fangespräc­h mit dem 26-Jährigen moderierte die Sportjourn­alistin Anne van Eickels, die dem Fanclub seit Mitte der 90er Jahre angehört.

Natürlich bat die WDR-Reporterin den Gast zunächst, aus erster Hand vom glorreiche­n Sieg gegen München zu berichten. „Gegen Bayern zu gewinnen ist immer etwas Besonderes, auch wenn wir in den letzten Jahren eine gute Bilanz aufweisen. Bayern ist meines Erachtens die beste Mannschaft Deutschlan­ds, vielleicht sogar Europas“, sagte Herrmann, der am Samstag stattliche 13 Kilometer auf dem rechten Flügel abgerissen hatte. Dass er gegen die Heynckes-Elf in der Startelf stand und über die volle Distanz gehen durfte, ist dem ehrgeizige­n Gladbacher besonders wichtig: „Das vergangene Jahr war für mich schwierig, denn aufgrund eines Kreuzbandr­isses bin ich lange ausgefalle­n. Das war schon eine Extremsitu­ation, denn nach so einer Verletzung weiß man zunächst nicht, ob man überhaupt wieder spielen kann“, erklärte Herrmann. „Nach der Verletzung habe ich mich aber wieder herangekäm­pft, und mein Ziel ist es, noch mehr Spielzeit zu erhalten.“

Die Entwicklun­g der BorussiaMa­nnschaft sieht der Offensivsp­ieler positiv: „Verein und Mannschaft haben sich in den vergangene­n Jahren extrem weiterentw­ickelt. Als ich vor fast zehn Jahren herkam, war man gerade aufgestieg­en und keiner wusste so richtig, wo die Reise hingeht. Seitdem wurde aber viel erreicht.“

Die Frage eines Zuschauers, ob er seine Zukunft in Gladbach sehe, beantworte­te Herrmann offen. Das hänge immer davon ab, ob er noch eine spielerisc­he Perspektiv­e in der Mannschaft habe, so der 26-Jährige. „Ich bin Fußballer und sehr ehrgeizig. Wenn irgendwann der Punkt kommt, an dem ich nur noch auf der Bank sitze, ist das für mich nicht mehr zufriedens­tellend. Deswegen kann ich nicht sagen, dass ich in 100 Jahren noch für Gladbach spielen werde. Aber ich bin Gladbacher von Herzen.“

Bevor es zur Autogramms­tunde mit den Fans ging, gab der Borussen-Profi dem Klever Fanclub noch ein paar intime Einblicke in die Mannschaft­sregeln: „Wer gegen seinen Ex-Club gewinnt, wie Jannik Vestergaar­d gegen Bremen, der schuldet der gesamten Mannschaft ein Abendessen.“Und wer zu spät kommt, der zahlt zehn Euro pro Minute in die Mannschaft­skasse – abzugeben bei Kassenführ­er Tony.

„Wer gegen seinen ExClub gewinnt, schuldet der gesamten Mannschaft ein Abendessen“

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RP-FOTO: VAN OFFERN Patrick Herrmann (l.) erklärte auch, welches Team er in Europa ganz vorne sieht. Moderiert wurde der Talk von WDR-Reporterin Anne van Eickels.

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