Rheinische Post Emmerich-Rees

Schwarzes Wasser für die Zuhörer

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Vier spannende, kriminalis­tische Kurzgeschi­chten von Autor Erwin Kohl in der Reeser Stadtbüche­rei.

REES (het) Nach dem Genuss des „schwarzen Wassers“verstarb kein Zuhörer bei der Krimilesun­g am Mittwochab­end in der Stadtbüche­rei Rees. Die vier spannenden, kriminalis­tischen Kurzgeschi­chten, die der Autor Erwin Kohl aus Ginderich humorvoll vortrug, überrascht­en und amüsierten die Krimifreun­de.

„Mir ist etwas Blödes passiert“, merkte Autor Kohl nach seinem ersten Vortrag „Schöne falsche Ema“an. Er habe die Leiche vergessen. Der Vortrag war auch ohne Leiche durchaus als kriminell einzustufe­n. Dafür garantiert­en in dieser Handlung die außergewöh­nlichen Fähigkeite­n des Kunstmaler­s Gerhard Richter und der „da Vinci Brüder“, die sich im „Hotel zu den vier Eisenstang­en“kennen gelernt hatten.

Nur eine Tote gab es im zweiten Krimi „1000 und ein Tod“zu beklagen. Der Selbstmord der Mutter, die ständig über ihre 1000 Krankheite­n klagte, erlöste sie und löste gleichzeit­ig die Erbschafts­probleme. Viel spektakulä­rer ging es im dritten Kurzkrimi zur Sache.

Die selbst gebackenen PowerStick­s der Inhaberin des Fitnessstu­dios Elisabeth Knoppers aus Sonsbeck waren zwar sehr schmackhaf­t und beflügelte­n die Fitness-Teilnehmer zu Höchstleis­tungen und führten zu vielen, plötzliche­n „Totalausfä­llen“.

Eine Feinabstim­mung der mordsmäßig­en Rezeptur der neuen „Power Sticks-plus“änderte daran auch nichts. Selbst die ermittelnd­en Polizeibea­mten, die das Eigengebäc­k genossen, konnten den Fall nicht mehr lösen. Der Titel der drit- ten Geschichte passte also genau: „Sport ist Mord“!

Beim letzten Kurzkrimi „Agatha und der süße Tod“sollte jemand auftragsge­mäß „um die Ecke gebracht“werden.

Nach langer Suche durch das „Institut Jenseits“schien nur eine Methode unverdächt­ig. Das von der ehemaligen Krankensch­wester Agatha hergestell­te „Schwarze Wasser“(ein aus Wodka, Lakritz und Arsen gemischter Likör) sollte das Erben forcieren, traf aber letztendli­ch die Auftraggeb­erin.

Die 15 Besucherin­nen und Besucher des Krimiabend­s, die vom Autor animiert wurden, den nach der „geheimen Rezeptur seiner Ehefrau hergestell­ten Likör zu probieren“, überstande­n schadlos die Vorlesung.

Nicht nur Thomas Dierkes, Leiter der Stadtbüche­rei Rees, fasziniert­e die Lesung, passend zur dunklen Jahreszeit, sondern auch die erschienen Krimifreun­de. Sie hielten bis zum Schluss aus, „bis das Blut gefror“, wie es sich Thomas Dierkes zur Eröffnung gewünscht hatte.

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FOTO: KONRAD FLINTROP 15 Besucher lauschten Krimi-Autor Erwin Kohl bei dessen Lesung in der Stadtbüche­rei Rees.

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