Rheinische Post Emmerich-Rees

Nur eine Utopie: die Volksspark­asse Emmerich-Rees

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Die Kunden der Sparkasse in Emmerich und Rees schüttelt es in diesen Tagen ordentlich durch. Geldautoma­ten bald weg, Filialen bald weg, Emmerichs Sparkassen­vorstand Gregor Reinen bald weg – nichts bleibt bei der Sparkasse Rhein-Maas mehr so, wie es die Menschen von der Sparkasse Emmerich-Rees kannten. Traurig, wenn der Ortsvorste­her in Millingen die Menschen sogar zu einer Unterschri­ftenaktion auffordert, damit die Sparkasse wenigstens den Geldautoma­ten stehen lässt.

Wird der Vorstand in Kleve das Millinger Betteln erhören? Wohl kaum.

Stellen Sie sich als Sparkassen­kunde vor, Sie hätten heute eine EC-Karte der „Volksspark­asse Emmerich-Rees“im Portemonna­ie. Keine Probleme mit Filialschl­ießungen, genügend Geldautoma­ten. Diese Fusion zwischen Volksbank und Sparkasse war im Gespräch. Das wissen bis heute nicht viele.

Dabei gibt es die Lösung für die Menschen in Millingen und woanders gleich um die Ecke: die Volks- bank Emmerich-Rees. Ganz offen haben sich die Vorstände der Genossensc­haftsbank, Holger Zitter und Ralf van Bruck, im RP-Interview geäußert. Ihre Aussage ist logisch: Wer weiterhin Geldautoma­ten und Filialen in seinem Ort haben will, der muss bei ihnen ein Konto eröffnen. Weil die Volksbank gewillt ist, ihr Geschäftsm­odell nicht zu ändern.

Wenn die Menschen allerdings protestier­en und trotzdem die Dinge mit sich geschehen lassen – dann wird sich der Volksbank-Vorstand wohl auch überlegen, ob es für die Zukunft Sinn macht, hohe Kosten in Kauf zu nehmen für etwas, auf das die Menschen im Zweifel verzich- ten. Das ist keine Drohung, sondern eine kaufmännis­che Rechnung.

Ebenso wie der Vorschlag, der von der Volksbank an die Sparkasse herangetra­gen wurde, es mit einer Fusion der beiden Geldinstit­ute vor Ort zu versuchen. Darüber ist damals im kleinen Kreis diskutiert worden, zu einer Zeit, in der das Zu- sammengehe­n der Emmericher und Reeser mit Kleve sowie Straelen noch am Anfang stand.

Der Versuch hatte politisch keine Chance. Weil bis dahin noch niemand die Fusion einer genossensc­haftlichen und einer kommunalen Bank ausgelotet hatte. Und weil das Denken immer auf die andere Rheinseite zielte. Das war schon zu Zeiten des Sparkassen­vorstands Johannes Welmans so gewesen.

Für Sparkassen­kunden hätte eine Volksspark­asse (den Namen habe ich mir ausgedacht) allerdings Vorteile gehabt: weiterhin Filialen vor Ort, Geldautoma­ten in jedem Dorf. So bietet es eben nur noch die Volksbank an.

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