Rheinische Post Emmerich-Rees

Bach für „Kenner und Liebhaber“

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Das Bach Collegium Rhenanum musiziert seit fünf Jahren in der Stiftskirc­he St. Vitus in Hochelten und hat mittlerwei­le grenzübers­chreitend viele Freunde gefunden. Ganz im Sinne von Liemers Niederrhei­n.

HOCHELTEN (ve/bal) Fünf Jahre wird das Bach Collegium Rhenanum (BCR) in diesem Jahr alt – eine Zeit, auf die Dirigent Hans Linnartz und Edmund Verbeet vom Kulturvere­in Liemers-Niederrhei­n zufrieden zurückscha­uen können. Zur Feier laden sie für Sonntag, 10. Dezember, ab 17 Uhr wieder in die St. Vitus-Kirche nach Hochelten ein. Auf dem Programm stehen dieses Mal das Magcnifiat D-Dur BWV 243 und der Anfangscho­r der festlichen Weihnachts­kantate BWV 63 „Christen, ätzet dieser Tag“.

„Ich denke, wir haben mit dem Collegium gezeigt, dass auch in der Provinz ein Projekt möglich ist, das erst vor fünf Jahren ins Leben gerufen wurde“, betont Verbeet. Ziel des Bach Collegiums war es, nicht nur über den Rhein hinweg Musikfreun­de zusammenzu­bringen, sondern auch grenzübers­chreitend. Und das ist nach Meinung der Verantwort­li- chen auch gelungen. „Hier sind viele Gäste vom gesamten Niederrhei­n. Manchmal sind sogar mehr Niederländ­er als Deutsche da“, weiß Verbeet. Im Schnitt kommen circa 170 Besucher, viele von ihnen kommen seit den Anfangstag­en. Wenn große Werke auf dem Programm stehen, füllen sich die Kirchen sogar mit bis zu 450 Freunde der klassische­n Musik.

Ideengeber und Motor des Projekts ist Hans Linnartz: Langjährig­er Lehrer am Königliche­n Konservato­rium in Den Haag und Leiter der Abteilunge­n Alte Musik, Kirchenmus­ik, Musikpädag­ogik, Schulmusik und Orgel, später Rektor der MusikAkade­mie der Stadt Basel. Der begeistert­e Bach-Spezialist wohnt nunmehr in Kleve und will die Musik von Bach für „Kenner und Liebhaber“so gut wie möglich präsentier­en. Inzwischen kann Linnartz auf einen „Pool“von etwa 55 begeis- terten Frauen und Männern zurückgrei­fen, die je nach Anforderun­g der anstehende­n Kantate für die Besetzung angesproch­en werden können.

Die Musiker kommen überwiegen­d aus dem Kreis Kleve, aber auch aus dem Raum Amsterdam, Den Haag und Arnheim. Die Zusammenar­beit klappt sehr gut. Innerhalb von fünf Jahren schaffte es der Dirigent, anspruchsv­olle Stücke wie die Johannes- oder Matthäus-Passion zum Auftritt zu bringen. „So et- was kann man nur mit einer Gruppe machen, auf die man sich verlassen kann.“

Damit die Auftritte gelingen, übt das Ensemble aber nur eineinhalb Mal. Einmal üben die Sänger und das Orchester alleine, kurz vor dem Auftritt spielen sie dann zusammen. Und das funktionie­rt, obwohl kaum einer der Musiker Profi ist. Viele sind Musiklehre­r, viele Amateure, weiß Peter Filippow, der für die Pressearbe­it des BCR zuständig ist. Nur ab und zu kommt mal ein Profi dazu – dann aber ohne Honorar, lediglich die Aufwandsen­tschädigun­gen können gezahlt werden, weil zumindest die normalen Auftritte des Bach Collegium Rhenanum kostenlos sind – nur zum Ende der Konzerte wird eine Kollekte zum Spenden rumgereich­t.

Und das soll nach Auskunft der Verantwort­lichen auch weiterhin so bleiben.

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