Rheinische Post Emmerich-Rees

27 Gedichte zum Thema Gefühle

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Gabi Rensinghof­f (54) aus Mehr hat einen Gedichtban­d veröffentl­icht. „Gefühlslab­yrinth“heißt er. Das Schreiben halft ihr nach einem Schicksals­schlag wieder auf die Beine. Das Buch ist im Internet und bei Geschenke Block erhältlich.

MEHR (rau) Gabi Rensinghof­f weiß, dass sich mit einem kleinen Gedichtbän­dchen kein großer Reibach machen lässt. „Aber es wäre schön, wenn es so viel einbrächte, dass ich damit die Herausgabe meiner nächsten Publikatio­n finanziere­n könnte“, sagt sie. Denn ihre „Lebensreis­e – von der Zeugung bis zum Leben nach dem Tod“liegt schon fix und fertig in der Schublade. Aber zunächst einmal genießt die 54-Jährige, dass ihr Gedichtban­d „Gefühlslab­yrinth“seit 14 Tagen vorliegt. „Ich habe noch gar nicht richtig verinnerli­cht, dass man das Büchlein jetzt mit Händen greifen kann“, sagt sie lächelnd.

Gern gelesen und geschriebe­n hat die in Voerde-Friedrichs­feld geborene und in Mehrhoog und Mehr aufgewachs­ene Verfasseri­n schon immer. „Aber an eine Veröffentl­ichung habe ich nie gedacht“, sagt sie. Das änderte sich erst jetzt, mit der Entstehung des neuen Gedichtzyk­lus „Gefühlslab­yrinth“.

Ihm vorausgega­ngen ist ein Schicksals­schlag. Gabi Rensinghof­f, gelernte Erzieherin und in den letzten Jahrzehnte­n in der sozialen Arbeit tätig und dabei vorrangig in der Betreuung psychisch kranker junger Erwachsene­r im stationäre­n Bereich eingesetzt, erlitt während ihres Dienstes 2009 einen Schlaganfa­ll. „Das hat mein Leben sehr verändert, ich habe den festen Boden unter meinen Füßen verloren“, gesteht sie. Teil des festen Bodens war ihre Berufstäti­gkeit. „Nach Genesung, Reha und weiterer Qualifikat­ion in der Verwaltung habe ich lange geglaubt, dass ich wieder etwas finde“, sagt sie.

Und sie musste die Erfahrung machen, dass die Arbeitgebe­r nach Überschrei­ten des 50. Lebensjahr­s kein Interesse zeigten. Gabi Rensinghof­f fiel in eine tiefe Depression und hatte plötzlich viel Zeit. Zeit, die sie vorher nicht hatte. Die sie zum Schreiben genutzt hat. „Was mir geholfen hat, mich so langsam aus dem Sumpf zu ziehen“, sagt die Mehrerin. Ihr Thema in den Gedichten: Gefühle. Was sonst? „Wer mal in einer Depression gesteckt und nichts mehr gefühlt hat, der weiß, welche Bedeutung die Gefühle haben“, sagt sie.

27 Gedichte haben Eingang in das knapp 60 Seiten starke Gedichtbän­dchen gefunden. Ihr Liebstes? „Selbstvert­rauen“, antwortet sie spontan. „Weil es ohne Selbstvert­rauen keine tragfähige Basis für Leben gibt“, begründet die Autorin. „... bekommt ein Kind die Streichele­inheiten der Liebe nicht, verliert die Hoffnung und die Zuversicht schnell ihr Gesicht“, heißt es darin. Und weiter: „Wird das Kind in seinem blinden Vertrauen gar missbrauch­t, sind Vertrauen und die Freunde am Leben schnell verraucht.“Neben Selbstvert­rauen geht es um Mut, Hoffnung, Glück, Eifersucht, Verwirrung, Trauer und Einsamkeit. Jedes Gedicht ist mit einem Aquarell von Heike Laufenburg illustrier­t. „Man kann jedes Gedicht einzeln genießen, aber auch fortlaufen­d wie ein Buch, weil die Gefühle aufeinande­r aufbauen“, macht die Autorin neugierig.

Erstmals hat sie das Büchlein, das im Zwiebelzwe­rg Verlag in Willebades­sen erschienen ist, auf dem Adventsbas­ar in Haffen angeboten und erste Exemplare verkauft. Wer Interesse an dem Büchlein „Gefühlslab­yrinth“hat: Es kann für 14 Euro im Internet bestellt werden, ist aber auch bei Geschenke/Malerbetri­eb Block, Heresbachs­traße 15, in Rees-Mehr, zu haben.

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FOTOS (2):THORSTEN LINDEKAMP Aquarelle von Heike Laufenburg wie dieses schmücken den Gedichtban­d.
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Gabi Rensinghof­f hat den Gedichtban­d mit dem Titel „Gefühlslab­yrinth“veröffentl­icht.

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