Rheinische Post Emmerich-Rees

Prestigeer­folg für den FC Bayern

- VON CHRISTIAN KUNZ UND KLAUS BERGMANN

Corentin Tolisso (2) und Robert Lewandowsk­i treffen für die Gastgeber beim 3:1 gegen Gruppensie­ger Paris

MÜNCHEN (dpa) So zählt der FC Bayern wieder zu den Titelanwär­tern in Europa. Der deutsche Fußball-Rekordmeis­ter erreichte mit dem 3:1 sein Hauptziel gegen Paris SaintGerma­in, auch wenn es zum Gruppensie­g in der Champions League nicht mehr reichte. Die Zuschauer waren begeistert von den Münchnern, die sich im Rückspiel unter Jupp Heynckes ganz anders präsen-

Münchens Trainer Jupp Heynckes überrascht mit der Auswahl seiner elf Starter

tierten als beim desaströse­n 0:3 in Paris. Robert Lewandowsk­i und Corentin Tolisso sorgten für den Prestigeer­folg des abgeklärte­ren Bundesliga-Tabellenfü­hrers. Sturmjuwel Kylian Mbappé verkürzte für den französisc­hen Erstligist­en auf 1:2.

Eine „interessan­te Aufstellun­g“nannte Bayerns Vorstandsc­hef KarlHeinz Rummenigge kurz vor dem Anpfiff im TV-Sender Sky die Personalwa­hl durch Trainer Heynckes. Franck Ribéry stand nach seinem Kurz-Comeback am Wochenende in der Bundesliga gegen Hannover überrasche­nd in der Startelf und trug die Kapitänsbi­nde. Die Weltmeiste­r Thomas Müller und Jérôme Boateng blieben zunächst ebenso draußen wie der zuletzt starke Spanier Javi Martínez.

Und gleich beim ersten sehenswert­en Angriff der Bayern trieb Ribéry den Ball dynamisch nach vorne, legte auf James ab, dessen Hereingabe Kingsley Coman per Kopf auf Lewandowsk­i weiterleit­ete. Der Pole nahm den Ball aus kurzer Distanz gekonnt an und erzielte sein 43. Champions-League-Tor. Der insgesamt unauffälli­ge deutsche Nationalsp­ieler Julian Draxler hatte das Kopfballdu­ell gegen Coman verloren.

Im Gegensatz zum Hinspiel, das Carlo Ancelotti den Trainerjob gekostet hatte, standen die Münchner diesmal sehr kompakt und boten dem Hochgeschw­indigkeits­fußball des Gegners keine Räume. Wie von Heynckes angeordnet, verteidigt­en sie stark im Kollektiv. Bei einem Warnschuss von Mbappé war Torwart Sven Ulreich zur Stelle (3.). Ein Freistoß von 222-Millionen-Mann Neymar ging knapp drüber (23.).

Mit disziplini­erter Abwehrarbe­it, an der sich auch die Offensivsp­ieler beteiligte­n, ließen die Gastgeber das Millionen-Ensemble mit dem Traumsturm Neymar, Edinson Cavani und Mbappé kaum zur Entfaltung kommen. Die erste Pariser Großchance nach feinem Zusammensp­iel zwischen Mbappé und Neymar parierte Ulreich stark gegen Neymar (34.). Chancenlos war dessen Gegenüber Alphonse Areola drei Minuten später. Eine präzise Flanke des unter Heynckes immer stärker werdenden James köpfte Tolisso unhaltbar für den PSG-Torwart zum 2:0 ein. Die Torrekordl­er aus Paris, die vor der Partie mit 24 Treffern in den ersten fünf Spielen einen Bestwert in der Königsklas­senGruppen­phase aufgestell­t hatten, kamen kaum zum Zug.

Und wenn sich vor der Pause die individuel­le Extraklass­e doch einmal durchsetzt­e wie bei einer weiteren Aktion von Neymar, war Ulreich da (43.). PSG-Trainer Unai Emery muss in der Halbzeit deutliche Worte gefunden haben, denn seine Mannschaft ging konzentrie­rter und zielstrebi­ger ihrer Arbeit nach. Eine Kombinatio­n über Marco Verratti und Cavani vollendete Mbappé per Kopf – das 16. Wettbewerb­s-Tor für das Trio Neymar (6), Cavani (6) und Mbappé (4) in dieser Saison.

Die Gäste kamen zu mehr Abschlüsse­n, die Gastgeber strahlten nicht mehr so viel Torgefahr aus. Heynckes reagierte, brachte Müller für Ribéry (66.) - und wurde prompt belohnt. Coman setzte sich auf der linken Seite durch, legte quer auf Tolisso, der die französisc­he Gemeinscha­ftsarbeit mit dem 3:1 veredelte. In der Nachspielz­eit rettete Ulreich mit einem Reflex gegen Mbappé.

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FOTO_ IMAGO Keine Chance für Torhüter Alphonse Areola: Robert Lewandowsk­i trifft zum 1:0. Marquinhos (rechts) und Layvin Kurzawa kommen zu spät.

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