Rheinische Post Emmerich-Rees

Weihnachte­n kann kommen

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Amazon und das DHL Paketzentr­um Rheinberg sind startklar fürs sogenannte Starkgesch­äft des Jahres. Erstmals zeigen die beiden Logistiker, wie sie miteinande­r kooperiere­n. So laufen mehr als die

Hälfte der Amazon-Pakete über die drei Förderbänd­er der Verbindung­sbrücke direkt zum Nachbarn – und damit in die Welt.

Betriebsle­iter von DHL Rheinberg. Mit Karsten Frost (45), Standortle­iter von Amazon Rheinberg, ist er sich einig: Das wird am 18. oder 19. Dezember der Fall sein. Jene beide Tage, an dem das Weihnachts­geschäft der beiden Logistiker auf Hochtouren läuft.

Gries und Frost sind gut vorbereite­t. Beide haben in den vergangene­n Wochen zahlreiche Neueinstel­lungen vorgenomme­n. Bei der DHL, die auf einer Gebäudegrö­ße von 6300 Quadratmet­ern rund 180 Mitarbeite­r vor Ort beschäftig­t, kom- men 20 bis 30 Saisonarbe­iter hinzu. Beim viel größeren Nachbarn, dem Online-Versandhän­dler Amazon mit einem 110.000 Quadratmet­er großen Lager – das sind 15 Fußballfel­der – für bis zu zwölf Millionen Artikel kommen zu den mehr als 1900 Festangest­ellten (Stand: September 2017) noch mal 1500 bis 1600 Saisonkräf­te hinzu. Diese werden mit eigenen Bussen zur Arbeit nach Rheinberg gefahren. „Es gibt sechs extra eingericht­ete Linien“, so Frost.

Mitarbeite­r aus Kleve, Emmerich, Mühlheim, Moers, Duisburg und Essen haben so die Möglichkei­t, kostenlos zur Arbeitsste­lle zu kommen. Sonstige Aktivitäte­n im sonst so stressigen Weihnachts­geschäft bei Amazon: Spiele, Wettbewerb­e und eine tägliche Tombola.

Frost, der seit Juli 2015 den Amazon-Standort leitet, ist in Rheinberg Mann der ersten Stunde. Das Logistikze­ntrum wurde 2011 als erstes in Nordrhein-Westfalen gegründet. Mittlerwei­le gibt es noch zwei weitere, eines in Werne und eines in Dortmund. Beide wurden erst in diesem Jahr eröffnet.

„Rheinberg ist somit schon ein alter Hase, ein klassische­r, aber immer noch ein Prio-Standort“, sagt Frost. Heißt: ein Standort mit enormer Bedeutung für das US-Unternehme­n. Weil er nah an den Kunden ist. Das Ruhrgebiet und die RheinSchie­ne gelten zu den bevölke- rungsreich­sten Regionen in Nordrhein-Westfalen.

Davon profitiert auch das DHL Paketzentr­um, das 2012 in direkter Nachbarsch­aft eröffnet wurde. „Mehr als 50 Prozent unserer Pakete laufen direkt über eine Verbindung­sbrücke zu DHL“, berichtet Frost. „Über drei Förderbänd­er. Von dort werden die Pakete wiederum sortiert und verteilt“, ergänzt Gries. Insgesamt gibt es im Rheinberge­r Paketzentr­um 90 Abstellflä­chen für Wechselbrü­cken, 50 Verladetor­e, 31 Außenendst­ellen und 18 Innenrut- schen. Neueste Errungensc­haft ist die sogenannte Rollbehält­er-Kippanlage. Weitere Investitio­nen stehen erst einmal nicht an.

Ein Thema, das in Zukunft aber ganz bestimmt auf der Agenda stehen wird, ist die Hoflogisti­k. So müssen die Mitarbeite­r der DHL während des Weihnachts­geschäfts ihre Fahrzeuge auf dem AmazonPark­platz abstellen. „Unser Platz wird in diesen vier bis fünf Wochen für Container benötigt“, sagt Gries. „Das ist abgesproch­en und bisher auch noch kein Problem.“

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RP-FOTOS (7): FISCHER/LÖRCKS Zwei Nachbarn, eine Verbindung­sbrücke: Über Förderbänd­er gelangen mehr als 50 Prozent der Amazon-Päckchen direkt zum Paketdiens­t DHL, der diese wiederum weiter verteilt.

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