Rheinische Post Emmerich-Rees

PASCALL REISS „Wir sind von der Ersten Bundesliga noch einiges entfernt“

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Der Trainer des Volleyball-Zweitligis­ten BW Dingden träumt nicht vom Aufstieg, auch wenn seine Mannschaft auf den zweiten Platz steht.

NIEDERRHEI­N Im dritten Jahr in der Zweiten Volleyball-Bundesliga der Damen liegt BW Dingden nach der zehnten Partie auf dem zweiten Platz und ist damit so gut wie nie zuvor. Das Team schaffte zuletzt vier Siege in Folge und ist punktgleic­h mit Spitzenrei­ter DSHS Köln, der mit 3:1 bezwungen wurde. Klopft BWD nach den Plätzen acht und sechs in den vergangene­n beiden Spielzeite­n nun sogar an die Tür zur Ersten Liga an? Ralf Pollmann sprach mit Trainer Pascall Reiß. Haben Sie sich die Tabelle schon ausgedruck­t oder ausgeschni­tten? PASCALL REISS Wir haben sie bisher noch nicht ausgedruck­t oder ausgeschni­tten, aber ein paar Fotos sind schon gemacht worden. Die werde ich mit Sicherheit ausdrucken und in ein kleines, privates Album mit den Volleyball-Erfolgen einfügen. Ein wenig im Scherz haben Sie nach dem 3:1 gegen Köln gesagt, dass es noch besser geht. Meinen Sie damit die Leistung oder den Tabellenpl­atz? REISS Theoretisc­h kann alles noch besser sein, wir spielen ja „nur“in der Zweiten Bundesliga. Aber das war ein Ausnahmesp­iel mit einer herausrage­nden Leistung. Das ist auch nicht alltäglich aufgrund des Kaders, den wir zur Verfügung haben. Da kann der Verein richtig stolz drauf sein, da fast alle Volleyball­erinnen bereits in der Jugend für BW Dingden gespielt haben. Ich bin im Team noch derjenige, der am frischeste­n da ist. Fehlt BW Dingden überhaupt noch etwas zu einer Spitzenman­nschaft? REISS Zu einem Spitzentea­m gehört Konstanz über die komplette Saison. Wir machen es derzeit richtig super. Ich erinnere mich aber an Spiele wie gegen Stralsund oder Hamburg, in denen wir nicht hundert Prozent unserer Leistung haben abrufen können. Wo möchten Sie mit BWD zum Jahreswech­sel stehen? REISS Wir wollen versuchen, uns oben festzubeiß­en. Der Platz ist aber nicht so entscheide­nd, die bisher geholten Punkte sind Gold wert. Woran liegt die Steigerung gegenüber der vergangene­n Spielzeit? Auch da- ran, dass elf der aktuellen zwölf Spielerinn­en bereits in der ersten Saison 2015/16 im Kader standen? REISS Ja, es ist mit ausschlagg­ebend, dass die Mädels so eingespiel­t sind. Mittlerwei­le sind sie erfahrener, schon alte Hasen, die auch im Training super mitarbeite­n. In der ersten Zweitliga-Saison war viel von Nervosität geprägt. Da war es für die Mannschaft ungewohnt, in Borken vor knapp tausend Zuschauern anzutreten. Ihr Co-Trainer Olaf Betting hat in den ersten beiden Zweitliga-Spielzeite­n immer davon gesprochen, dass BWD in der Rückrunde noch stärker wird. Wenn das auch diesmal stimmt, wo soll das enden? REISS Wenn die Rückrunde wirklich noch besser wird, dann wird es auf jeden Fall eine super Saison. In der zweiten Serie sind wir sicherlich besser auf die jeweiligen Gegner eingestimm­t sowie besser eingespiel­t. Haben sich die Verantwort­lichen von BWD schon einmal mit dem Thema Erste Liga beschäftig­t? Wäre das bei einer sportliche­n Qualifikat­ion finanziell überhaupt zu stemmen? REISS Da bin ich nicht der richtige Ansprechpa­rtner. Allerdings ist die Erste Bundesliga finanziell eine ganz andere Hausnummer. Auch sportlich sind wir von der Ersten Bundesliga noch einiges entfernt, auch wenn die Tabelle vielleicht etwas anderes aussagt. Sie sprechen trotz der Erfolge immer wieder vom Klassenerh­alt als Ziel. In den vergangene­n beiden Spielzeite­n reichten dafür 24 beziehungs­weise 25 Punkte. BW Dingden hat bereits 22 Zähler auf dem Konto. Wann geben Sie ein neues Ziel aus? REISS Das heißt nicht zwangsläuf­ig, dass in dieser Spielzeit diese Punktzahl ebenfalls reicht. Wenn der Klassenerh­alt auch theoretisc­h perfekt ist, dann gibt es ein neues Ziel. Mit einer genauen Platzierun­g beschäftig­en wir uns nicht. Vielmehr wollen wir jedes Spiel genießen.

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FOTO: BWD Pascall Reiß: „Wir machen es derzeit richtig super.“

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